Finsterrot - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1507

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
1507 nannte Hipler seine Erwerbungen im Mainhardter Wald »Fischbach«; 1511 wird die Wüstung erstmals als »an der Vinstern Rodt« bezeichnet. 1542 wurden in Finsterrot siebzehn, 1598 bereits 36 Haushalte und 33 Häuser gezählt. Die Wohnplätze Berg (südöstlich von Finsterrot) und Dörfle (südwestlich von Finsterrot) wuchsen später mit der Siedlung Finsterrot zusammen (Unterer Berg, Dörflestraße).
Historische Namensformen:
  • inn der Finstern Rod
  • an der Vinstern Rod
Geschichte: Die Anfänge von Finsterrot sind mit dem Namen des »Bauernkanzlers« Wendel Hipler (gestorben 1526) verbunden. Georg von Hohenlohe gab Hipler 1512 alle Güter an der Rot, die dieser zusammengekauft hatte, zu Mannlehen, worauf Hipler eine Glashütte errichtete, die zur Entstehung von Finsterrot führte. Wegen Konflikten um die Ortsherrschaft ließen die Hohenlohe die Glashütte und die Behausung 1520 schließen und den Weinausschank verbieten. 1528 wurde Ulrich Greiner mit den Gütern belehnt. Nachdem es auch mit Greiner zum Streit gekommen war, setzte der Graf von Hohenlohe 1545 einen eigenen Schultheißen ein und Greiner verkaufte 1559 seinen Besitz »inn der Finstern Rod« an Graf Ludwig Casimir von Hohenlohe. Fortan hatten die Hohenlohe hier alle hohe und niedere Obrigkeit; die niedere Gerichtsbarkeit lag beim Gericht in Michelbach am Wald. Anlässlich Weidgangsstreitigkeiten zwischen Ammertsweiler und Finsterrot tritt die Gemeinde 1603 erstmals in Erscheinung. 1806 fiel der Ort an Württemberg. Ab 18.3.1806 Oberamt Neuenstein, ab 1.1.1809 Oberamt Öhringen, ab 27.10.1810 Oberamt Weinsberg, ab 1.4.1926 Oberamt Öhringen (30.1.1934 Kreis), ab 1.10.1938 bis 1972 Landkreis Schwäbisch Hall. Bis 1808 Oberamt Neuenstein, bis 1810 Oberamt Öhringen, bis 1926 Oberamt Weinsberg, bis 1938 Oberamt Öhringen, bis 1972 Landkreis Schwäbisch Hall.
Wirtschaft und Bevölkerung: 1598 lebten in Finsterrot etwa 150 Menschen. Zu den dreizehn örtlichen Gütern gehörten Äcker, Gärten und Wiesen, die »an einem Stück aneinander« lagen; folglich war die Dreifelderwirtschaft nicht eingeführt. An der Grenze zu Ammertsweiler lag ein Hofgut mit 24 Morgen, in Richtung Weihenbronn ein weiteres mit 400 Morgen »Feldung an einem Stück«. Auf dem letzteren fand im 16. Jahrhundert ein weit über Finsterrot hinaus bekannter Ochsenmarkt statt. 1598 sind eine Mühle beim großen See und acht herrschaftliche Fischteiche bezeugt. Die Bevölkerungsverluste während des Dreißigjährigen Kriegs waren sehr hoch. 1702 wurden erst wieder siebzig Einwohner gezählt; danach nahm die Zahl stark zu auf 213 im Jahr 1742 und rund 350 um die Wende zum 19. Jahrhundert.

Ersterwähnung: 1857
Kirche und Schule: Finsterrot war kirchlich um 1511 wohl Mainhardt, später Wüstenrot zugeordnet. 1646 hatte die Gemeinde dem Pfarrer zu Wüstenrot Zehntabgaben zu entrichten. Der erste Hinweis auf eine Schule datiert von 1702. 1726 besuchten sechzehn Knaben und siebzehn Mädchen die Winter- und nur drei Knaben und zwei Mädchen die Sommerschule. War bis 1851 kirchliches Filial von Wüstenrot, dann Pfarrverweserei, die 1857 nach Neuhütten verlegt wurde. Das frühere Schul- und Rathaus wurde 1857 in eine Kirche umgebaut. Katholiken zu Mainhardt (Landkreis Schwäbisch Hall).

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