Weldingsfelden - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1310

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Den Ursprung der Siedlung hat man in der Ausbauzeit des frühen Mittelalters zu suchen, die früheste urkundliche Erwähnung datiert indes nicht vor 1310 (»Waeltingesvelden«). Der Ortsname dürfte auf einen Personennamen zurückzuführen sein. Um 1500 umfasste der Ort etwa siebzehn bäuerliche Anwesen, Mitte des 18. Jahrhunderts 25 Häuser und eine öde Hofstatt. Der westlich des Dorfs gelegene Weiler Eschenhof (1266 »in inferiori Eschenowe«) gehörte ebenfalls ganz dem Kloster Schöntal, war jedoch nicht nach Jagstberg, sondern ins mainzische Nagelsberg zentpflichtig. Das diesem »Untereschach« entsprechende Obereschach war bereits vor der Mitte des 16. Jahrhunderts wüstgefallen; vielleicht hat man es in dem Gewann Alte Gasse unmittelbar südöstlich des Eschenhofs zu suchen. An die gleichfalls vergangene Siedlung Velenweiler (1304) erinnert noch heute ein Flurname zwischen Weldingsfelden und Stachenhausen.
Historische Namensformen:
  • Weltingsfelden 1331
  • Waeltingesvelden
Geschichte: Bis ins frühe 14. Jahrhundert gehörte Weldingsfelden zur Herrschaft der Edelherren von Krautheim beziehungsweise ihrer Erben, der Grafen von Eberstein. 1310 verkauften diese ihren hiesigen Besitz dem Kloster Schöntal, das hernach noch verschiedentlich Gerechtsame hinzuerwerben konnte, 1335 von denen von Kürnberg, 1335/36 von denen von Mulfingen, 1341 von der Pfarrei Oedheim, 1409/12 von denen von Tierberg (Anteil am Gericht) und 1410 von der Gemeinde Künzelsau. Schließlich hatten die Zisterzienser die bei weitem größte Grundherrschaft im Dorf und verfügten außerdem über alle ortsvogteilichen und landesherrlichen Rechte einschließlich des Steuerrechts und des militärischen Aufgebots, ausgenommen allein die fraischliche Zentobrigkeit, die dem würzburgischen Amt Jagstberg zustand. Mit der Säkularisation fielen die Schöntaler Rechte 1802/03 an den Fürsten von Salm-Reifferscheidt-Bedburg, der 1806 seinerseits von Württemberg mediatisiert wurde. Als Inhaber von Gütern und Einkünften begegnen daneben die Schenken von Arberg (1406), die von Bachenstein (1428), von Stetten (1428) und von Crailsheim (vor 1470) sowie das Kloster Gnadental (1331, 1430) und die Frühmesse zu Ingelfingen (1470/89). Die ehedem Stetten’schen Kompetenzen gelangten 1508 durch Kauf an Hohenlohe und 1603 – zusammen mit dem vormals Gnadentaler Besitz – durch Tausch an das Kloster Schöntal, das zuletzt auch noch die hiesigen Zinse und Gülten der von Adelsheim erwarb (1711/17). Den großen und kleinen Zehnt in Weldingsfelden beanspruchten die Grafen von Hohenlohe als Patronatsherren der Pfarrei Hohebach. Die Gemeindeämter der Bürgermeister, Heiligenpfleger, Feuer- und Wasserbeseher, Brotwieger und Weinschätzer oder Umgelder wurden zum ersten Gerichtstermin eines jeden Jahres Anfang Januar (Montag nach Neujahr) neu besetzt. Weitere Gerichtstermine waren jeweils montags nach Reminiscere (zweiter Fastensonntag), Laurentii (10. August) und Martini (11. November). Alle Gerichts- und Ratssitzungen durften nur mit Wissen der Herrschaft einberufen werden (1656/58). 1806 fiel Weldingsfelden an Württemberg und gehörte bis 1809 zum Oberamt Schöntal, bis 1811 zum Oberamt Ingelfingen, dann zum Oberamt, seit 1938 Landkreis Künzelsau. Vor der Verselbständigung 1828 war Weldingsfelden nacheinander Teilort von Hohebach, Jagstberg und Hermuthausen.
Wirtschaft und Bevölkerung: Am Ende des 17. Jahrhunderts hatte Weldingsfelden etwa hundert bis 120 Einwohner; im Lauf des folgenden Jahrhunderts dürfte die Bevölkerungszahl nur unwesentlich zugenommen haben. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche bestand 1696 zu rund drei Vierteln aus Ackerland und zu einem Viertel aus Wiesen- und Gartenland. In ganz bescheidenem Umfang wurde seinerzeit auch Weinbau betrieben. Von 26 Höfen bewirtschafteten immerhin sechs zwischen 60 und 90 Morgen, sieben zwischen 45 und 60 Morgen und sieben zwischen 3 und 30 Morgen.

Ersterwähnung: 1400 [im 15. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Von alters her gehörte Weldingsfelden zur Pfarrei Hohebach und wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von den Grafen von Hohenlohe zusammen mit dieser der Reformation zugeführt. Erst im Dreißigjährigen Krieg suchte Schöntal die Gegenreformation durchzusetzen, scheiterte aber schließlich an den Bestimmungen des Westfälischen Friedens. Infolgedessen war die Einwohnerschaft noch im 18. Jahrhundert ganz überwiegend lutherisch, was häufige Konflikte zwischen Herrschaft und Gemeinde zur Folge hatte. Die wenigen damals ortsansässigen Katholiken waren nach Jagstberg gepfarrt. Von der kleinen Kirche, die dem heiligen Bartholomäus geweiht war, heißt es 1703, sie sei von sieben Untertanen gebaut, der Chor hingegen aus einer Kirchenstrafe finanziert worden. Den Schulunterricht besuchte die Jugend am jeweiligen Pfarrort. 1928 wurde eine katholische Pfarrei in Weldingsfelden errichtet. Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus wurde anstelle einer im 15. Jahrhundert errichteten Kapelle 1902/03 als einschiffige Saalkirche im historisierenden Jugendstil erbaut. Evangelische zu Hohebach, Eschenhof zu Dörrenzimmern.
Patrozinium: St. Bartholomäus
Ersterwähnung: 1400 [im 15. Jahrhundert]

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