Eislingen/Fils - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0861 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Die Stadt, 1933 durch Vereinigung der selbständigen Gemeinden Groß- und Klein-Eislingen nördlich bzw. südlich der Fils entstanden, liegt im weiten Tal der Fils und ist heute ein wichtiges Glied der Filstal-Industriegasse. Um die alten Dorfkerne scharen sich rechts und links des Flusses die im Schachbrettgrundriss angelegten Wohnsiedlungen, während die weitläufigen Industrieanlagen sich beiderseits der Bahnlinie hinziehen. Bedeutung erlangten beide Eislingen erst durch die ungewöhnlich starke Industrialisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunders. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden die Neubaugebiete »Weingarten«, »Strut« (1955/65) im Nordwesten, »Vogelgarten« (1951/55), »Kleine Viehweide« (1971/76) im Norden, »Sauwiesen« (1956/60), »Heimt« (1971/72) im Südwesten bzw. Süden und »Osch« (1962/75) im Osten.
Historische Namensformen:
  • villa Isininga 0861 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]
  • Ysningen 1286
  • Grossen Yßlingen 1437
  • Klaynyßlingen 1437
Geschichte: 861 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert) in villa Isininga, 1286 Ysningen (Personenname), durch große Reihengräberfriedhöfe nördlich und südlich der Fils jeweils im Ortsbereich als merowingerzeitliche Siedlung ausgewiesen. Die Stadt Eislingen entstand 1933 durch die Vereinigung der beiden selbständigen Dörfer Groß- (rechts der Fils) und Klein-Eislingen (links der Fils). In älterer Zeit lassen sich die beiden Orte nicht auseinanderhalten (erst 1437: Grossen Yßlingen bzw. Klaynyßlingen) und hatten vermutlich auch eine gemeinsame Geschichte. Abgegangene Burg einer nach Eislingen benannten Adelsfamilie, von der nur ein 1286 im Gefolge der Grafen von Spitzenberg auftretender C. de Ysningen fassbar wird. Das 1766 erbaute Schloss der Grafen von Degenfeld in Groß-Eislingen ist heute Kulturzentrum. Kloster Wiesensteig wurde hier bei seiner Gründung 861 begabt; um 1100 schenkte Konrad von Württemberg dem Kloster Blaubeuren Güter und auch Kloster Zwiefalten besaß 1121 ein Gut. In der Folge könnten beide Eislingen staufisch gewesen sein, wofür die starke Begüterung der staufischen Ministerialen von Ahelfingen spricht. In Groß-Eislingen hatten die von Rechberg seit etwa 1300 die Vorherrschaft (rund zwei Drittel des Orts), die ihren Besitz 1343 dem Hochstift Würzburg zu Lehen auftrugen. Nach dem Aussterben der rechbergischen Linie Staufeneck 1599 verlieh Würzburg diesen Ortsteil nacheinander verschiedenen Adelsfamilien, so 1765 den von Weiden, die ihn 1776 an die Grafen von Degenfeld-Schomburg verkauften. Ein Drittel des Orts kam, besonders von den von Ahelfingen, daneben den von Rechberg, Staufer von Biosenstaufen und von Zillenhart, an die Klöster Blaubeuren und Adelberg sowie die Stifte Faurndau und Oberhofen; es gelangte durch die Reformation an Württemberg. Seitdem bildete sich zwischen Württemberg und den jeweiligen würzburgischen Lehenleuten ein Kondominat aus, das zu vielen Streitigkeiten und Tauschplänen Anlass gab. Seit 1617 hatten beide Seiten über ihre Untertanen hohe und niedere Obrigkeit. Der Würzburger Ortsteil kam 1802 unter bayerische, 1806 unter württembergische Hoheit. Die Gemeinde Groß-Eislingen zählte zum Oberamt Göppingen. Klein-Eislingen, wo auch die Grafen von Helfenstein Rechte hatten, fiel zum größeren Teil wohl früh (mit Göppingen?) an Württemberg, das 1454 seinen Teil an die Göppinger Wernzhäuser verkaufte, 1492 aber zurückerwarb. Der Rest kam, besonders von den von Ahelfingen und den von Zillenhart über die Stifte Boll, Faurndau und Oberhofen sowie Kloster Adelberg durch die Reformation an Württemberg und zählte zum Amt bzw. Oberamt Göppingen.

Name: Burg Eislingen. Schloss Eislingen.
Datum der Ersterwähnung: 1286 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die Pfarrkirche St. Maria (so 1530), schon 1884 St. Markus, wird erstmals 1275 erwähnt; das Patronat hatten die von Rechberg. Sie führten in ihrem fast ganz evangelisch gewordenen Ortsteil mit Würzburger Unterstützung seit 1592 die Gegenreformation durch. Der württembergische Ortsteil wurde in der Folge mit Klein-Eislingen pastoriert. Katholische Pfarrkirche, 1893 an den spätgotischen netzgewölbten Turmchor angebaut, der heute als Vorhalle dient. Im Turmchor bedeutende Fresken. Mehrere schöne spätgotische Skulpturen. St. Annakapelle von 1513. Evangelische Pfarrei seit 1903, Christuskirche 1906 erbaut. Klein-Eislingen war bis zur Gründung der Pfarrei 1863 Filial von Göppingen-Holzheim. Die Lutherkirche, 1698 anstelle einer 1530 erwähnten Bernhardskapelle erbaut, wurde 1912/13 völlig umgebaut. Katholische Liebfrauenkirche von 1960, Pfarrei seit 1961.
Patrozinium: St. Maria
Ersterwähnung: 1530

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