Plieningen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1142 [1142, Kopialüberlieferung 14. Jahrhundert]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In dem ehemaligen Haufendorf auf der Filderhochfläche über dem rechten Ufer der Kersch bezog der Ortskern von 1830 den Bereich Fraubronn-, Breitenstein-, Goezstraße, Friedhof, Mönchhof, Neuhauser, Filderhaupt-, Vordere Schafstraße ein. Er vergrößerte sich bis 1910 um etwa ein Drittel. Neben der ab 1928 beziehungsweise 1935 begonnenen Bebauung im Nordwesten mit Walbrunnenstraße und Paracelsus- sowie Filderhauptstraße entstanden neue Wohngebiete nach dem zweiten Weltkrieg in den Jahren ab 1958. Nordwestlich (»Wolfer« II) und östlich Plieningens (»Halden«) bestehen seit 1967 zwei Gewerbegebiete.
Historische Namensformen:
  • Bliningin 1142 [1142, Kopialüberlieferung 14. Jahrhundert]
  • Blieningen 1204 [1204, Kopialüberlieferung 15. Jahrhundert und 1272]
Geschichte: 1142 (Kopialüberlieferung 14. Jahrhundert) Bliningin, 1204 (Kopialüberlieferung 15. Jahrhundert) und 1272 Blieningen. Siedlung des 5./6. Jahrhunderts, bisher ohne entsprechende archäologische Zeugnisse. Aus dem Besitz der Grafen von Calw kam der Ort vorübergehend an Welf VI. Ende des 13. Jahrhunderts befand er sich in Händen der Pfalzgrafen von Tübingen sowie der Grafen von Berg-Schelklingen beziehungsweise der Markgrafen von Burgau. Die ab 1142 genannten Herren von Plieningen gehörten wohl ins calwische Gefolge, sind früh aus dem Ort ausgeschieden, aber erst 1641 ausgestorben. Seit 1480 hatten sie als württembergisches Lehen Burg Schaubeck und einen Teil von Kleinbottwar inne. Ihre Burg, etwa an der Stelle des späteren Mönchhofs in Plieningen, wurde 1288 zerstört. 1524 wird sie als Burgstall bezeichnet. Weitere Burgen sind als Hohenburg (1388) an der Stelle des Paracelsus-Gymnasiums und durch den Flurnamen Beiburg im Nordwesten der Gemarkung bekannt. 1295 erwarb Kloster Bebenhausen, das seit 1229 im Ort begütert war, den überwiegenden Teil der Herrschaftsrechte von Werner, genannt Tuzzer von Neuhausen und seinen Lehnsherren, den Markgrafen von Burgau. Nach einem Streit mit Ulrich von Neidlingen wurde das Gericht im Ort durch Schiedsspruch je hälftig zwischen dem Kloster und den von Neidlingen aufgeteilt. Die letzten Anteile am Gericht konnte Bebenhausen 1352 beziehungsweise 1388 erwerben. Die württembergische Oberhoheit setzte sich mit dem Schirm über Bebenhausen in der Nachfolge der Tübinger Pfalzgrafen durch. 1478 verzichtete das Kloster zugunsten von Württemberg auf das Niedergericht. Plieningen gehörte bis 1938 zum Amt Stuttgart, dann zum Landkreis Esslingen und wurde 1942 nach Stuttgart eingemeindet.

Name: Burg Plieningen (Burgstall); Hohenburg; Beiburg
Datum der Ersterwähnung: 1288

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die Kirche (St. Martin), 1275 ersterwähnt, wurde 1291 samt dem Fronhof von den Tübinger Pfalzgrafen an Kloster Bebenhausen veräußert und diesem 1347 inkorporiert. Durch die Reformation kam der Kirchensatz an Württemberg. Romanisches Schiff, 2. Hälfte 12. Jahrhundert, mit gotischen erweiterten Fenstern. Zwölf spätromanische Reliefs unter dem Dachtrauf. Der Chor spätgotisch 1493 beziehungsweise 1514 netzrippengewölbt. Westturm 14. Jahrhundert, 1765 erhöht; Evangelische Pfarrei. Katholische Kirche St. Antonius (Hohenheim); Neubau 1961/62 zusammen mit dem Gebäude der Akademie der Diözese Rottenburg; Pfarrei seit 1957.
Patrozinium: St. Martin

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