Wespenspinne
Bei diesem effektiven Jäger stehen auch Wespen auf der Speisekarte
Beitrag von Naturkundemuseum Karlsruhe
Ausgehend von ursprünglich wärmebegünstigten Gebieten in Mitteleuropa, die nach der letzten Eiszeit von einem Rückzugsort im Südkaukasus wiederbesiedelt worden waren, konnte sich die Wespenspinne (Argiope bruennichi) bis nach Nordeuropa ausbreiten. Bereits vor 1880 sind erste Funde dieser Spinnenart aus dem Oberrheingraben bekannt. Seit dieser Zeit kam es dann zu einer starken Ausbreitung in ganz Deutschland.
Wespenspinnen sind durch ihre Radnetze, die Fähigkeit Beute schnell in Spinnseide einzuwickeln und den Giftbiss besonders effektive Jäger großer und wehrhafter Beutetiere, wie Bienen, Wespen oder Heuschrecken. Sie können sich durch Wind an ihrem Faden hängend schnell auch über größere Strecken verbreiten.
Die Weibchen paaren sich meist mit mehreren Männchen. Sie töten oftmals ihre viel kleineren Partner nach dem Paarungsakt und verspeisen sie anschließend (Sexualkannibalismus). Weibchen legen zwischen 300 und 400 Eier in gut getarnte und schützende Kokons, in denen die bereits im Herbst schlüpfenden Jungspinnen überwintern.
Literatur
- Gauckler, Konrad, Die schöne Wespenspinne Argyope bruennichi (Scopoli) und ihr Vordringen in Nordbayern (Berichte der Naturforschenden Gesellschaft Bamberg 40), Bamberg 1965, S. 103-110.
- Krehenwinkel, Henrik/Tautz, Diethard, Northern range expansion of European populations of the wasp spider Argiope bruennichi is associated with global warming-correlated genetic admixture and population-specific temperature adaptations, in: Molecular Ecology 22 (2013), S. 2232-2248.
- Kumschick, Sabrina/Fronzek, Stefan/Entling, Martin H./Nentwig, Wolfgang, Rapid spread of the wasp spider Argiope bruennichi across Europe: A consequence of climate change?, in: Climatic Change 109 (2011), S. 319-329.
- Nyffeler, Martin, Estimate of the daily catch of prey by the wasp spider Argiope bruennichi (Scopoli) in the field: Orginal data and minireview, in: Contributions to Natural History 12 (2009), S. 1007-1020.