Eingesperrt

Joseph Weck aus Katzenthal wurde am 9. September 1914 von französischen Truppen in Bitschweiler, wo er als Lehrer tätig war, verhaftet. Zusammen mit 1.300 Männern aus dem Tal von Saint-Amarin wurde er zunächst in ein Internierungslager für Elsass-Lothringer nach Annonay (Ardèche) gebracht, dann nach Issoire (Puy-de-Dôme). Am 22. April 1915 wurde er ins Lager von Saint-Rémy-de-Provence überstellt. Die Aufforderung in die französische Fremdenlegion einzutreten, lehnte er ab. Nach dem 8. Januar 1916 wurde er in verschiedene Lager für Verdächtige weitergeleitet: Aurec, Ajain, Luçon, Viviers. Bei seiner Rückkehr bezeugte er auf Verlangen der deutschen Behörden die Umstände seiner Internierung in oft kalten und feuchten Unterkünften, vom Nachtlager auf Stroh oder gar Steinfußböden, von der oft unzureichenden Nahrung, der ausbleibenden Post, den allgegenwärtigen Disziplinarstrafen, aber auch von den Beschimpfungen durch die Bevölkerung und einige Lageraufseher als „sale Boche“ oder „sale race“. Joseph Weck kam der Vertrag von Bern über den Austausch von Zivilgefangenen zugute, so dass er am 15. Juli 1918 ins Elsass zurückkehren konnte. Sein Vater und sein Großvaters waren bereits 1917 freigelassen worden.