Die Frankenhöhe

(Naturraum Nr. 114)

Die Frankenhöhe in der Großlandschaft Fränkisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW
Die Frankenhöhe in der Großlandschaft Fränkisches Keuper-Lias-Land - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Die Frankenhöhe erstreckt sich als kleine naturräumliche Einheit an der nordöstlichen Grenze des Landes Baden-Württemberg. Sie ist Teil der Großlandschaft des Süddeutschen Stufenlandes mit seinen Randgebirgen. Nur ein kleiner Teil des 576 qkm großen Naturraumes gehört zu Baden-Württemberg, der überwiegende Teil zu Bayern. Im Osten grenzt die Frankenhöhe an das Mittelfränkische Becken, im Süden an die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge und im Westen an die Hohenloher-Haller-Ebene. Der Abschnitt östlich von Crailsheim wird auch als Crailsheimer Hardt bezeichnet. Ein südlicher Ausläufer der Frankenhöhe reicht noch bis in den Ostalbkreis, wo er in den Virngrund übergeht. Die nördliche Fortsetzung ist der bis fast 500 m hohe Steigerwald, der jenseits des Mains in den Haßbergen weiterführt.

Naturräumlich wird die Südliche, Mittlere und Nördliche Frankenhöhe unterschieden. Auf bayerischem Gebiet ist ein Teil davon als gleichnamiger Naturpark ausgewiesen. Seine Westgrenze bildet die Landesgrenze zu Baden-Württemberg, im Norden wird er durch den Steilabfall zur Windsheimer Bucht, im Osten durch den Ballungsraum Nürnberg-Fürth und im Süden durch die B 14 begrenzt.

Das von Schön- und Hagenbach sowie der Zwergwörnitz durchflossene Becken vor der Crailsheimer Hardt bei Kreßberg-Marktlustenau - Quelle Landesarchiv BW
Das von Schön- und Hagenbach sowie der Zwergwörnitz durchflossene Becken vor der Crailsheimer Hardt bei Kreßberg-Marktlustenau - Quelle Landesarchiv BW

Die Frankenhöhe als Teilabschnitt der süddeutschen Keuperstufe gehört zur übergeordneten Einheit des Fränkischen Keuper-Lias-Landes und erreicht Höhen bis zu 554 m. Die sich im Westen erstreckende Steilstufe erhebt sich rund 150 bis 200 m über die dortige Lettenkohlenebene. Der östliche Teil, hier mit Höhen zwischen 450 bis 550 m über NN, geht allmählich in das südwestliche Mittelfränkische Becken über. Die Oberfläche wird durch ein nach Südosten ausgerichtetes Netz von kleinen Flüssen und Bächen in Riedel gegliedert. Bis zu einer Tiefe von 50 m haben sich die Flusstäler eingeschnitten, die durch breite Sohlen gekennzeichnet sind. An der nach Westen gerichteten Steilkante der Frankenhöhe sammeln sich Regenwolken, doch sind die Niederschläge gering. Der bayerische Teil des Naturraums gehört zu den trockenen Regionen dieses Bundeslandes.

Wacholderheide bei Stimpfach-Weipertshofen - Quelle Landesarchiv BW
Wacholderheide bei Stimpfach-Weipertshofen - Quelle Landesarchiv BW

Die leicht gewellte Hochfläche ist durch eine intensive Landwirtschaft gekennzeichnet, die neben der forstlichen Nutzung steht. Auf den bewaldeten Höhenzügen dominieren schnell wachsende Fichten und Kiefern. Im westlichen Teil sind auch Mischgehölze mit Eichen, Buchen und Tannen anzutreffen. An der westlichen Landschaftsgrenze erstreckt sich am Übergang zur Altmühl ein markanter Waldstreifen. Wirtschaftliche Bedeutung haben auch die großen Schafhutungen, vorwiegend in den mittleren und unteren Lagen der nach Süden und Südwesten gerichteten Hänge, jedoch ist es in jüngerer Zeit vermehrt zu Auflassungen gekommen. Streuobstbestände, verschiedene Formen der Teichwirtschaft und Weinbau in den nördlichen Bereichen ergänzen das Spektrum. In den Wiesenlandschaften sind Weißstorch- und Wiesenbrüter heimisch. Wacholderheiden sowie insbesondere Magerrasen stehen für den Artenreichtum der Frankenhöhe, von der fast 10 Prozent als Schutzgebiete ausgewiesen sind.

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