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"An Magdalena regnet’s gern, weil sie weinte um den Herrn"

Wassermarken an einem Gartenhaus in Wertheim als Beleg für Überflutungsereignisse. Wertheim am Zusammenfluss von Main und Tauber war und ist immer wieder von großen Überschwemmungen betroffen, s. dazu auch der Artikel „Sintflut im Taubertal“. Bild: LABW (StAWt)
Wassermarken an einem Gartenhaus in Wertheim als Beleg für Überflutungsereignisse. Wertheim am Zusammenfluss von Main und Tauber war und ist immer wieder von großen Überschwemmungen betroffen, s. dazu auch der Artikel Sintflut im Taubertal. Bild: LABW (StAWt)

Die Bauernregel hat historische Wurzeln. Mehrfach ereigneten sich um den Magdalenentag am 22. Juli Hochwasserkatastrophen. Eine Jahrtausendflut war 1342 zu vermelden. Nach einem eisigen Frühjahr und kurzer heftiger Schneeschmelze folgte im Sommer eine Hitzewelle mit Dürre und ausgetrockneten Böden. Der danach einsetzende Regen übertraf Schätzungen zufolge die Wassermassen der Oder- und Elbefluten von 1997 und 2002 um ein Vielfaches. Ein Schwerpunkt lag am Main und seinen Zuflüssen mit gravierenden Auswirkungen auf die Pegel von Rhein und Donau. Das Ackerland ganzer Landstriche wurde weggeschwemmt. Menschen ertranken und starben durch Hunger sowie Entkräftung. Selbst in weniger betroffenen Gebieten kam es zu Hangrutschungen, wie eine Quelle von 1342 aus Esslingen am Neckar vermuten lässt. Weitere niederschlagsreiche Sommer in den folgenden Jahren führten zu einer anhaltenden Nahrungsmittelknappheit, die die ab 1346 grassierende Pestepidemie verschärfte. Als Ursache der heftigen Niederschläge gelten Vb-Wetterlagen (von römisch 5). Tiefdruckgebiete aus dem Mittelmeer ziehen nach Nordosten und laden sich dabei weiter auf. 1480 führte ein weiteres Magdalenenhochwasser zu Überschwemmungen in der Schweiz und am Oberrhein.

Diese und weitere Angaben zu historischen Wetterereignissen stehen auf der digitalen Forschungsplattform tambora.org sowohl über Quellen als auch in kodierter und damit vergleichbarer Form zur Verfügung. Eine Einführung und viel Aufschlussreiches zum Thema Wetter in der Geschichte finden Sie in im aktuellen Heft der Archivnachrichten unter dem Titel Unberechenbar! Wetter im Wandel.

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