null

Wurstgift

Justinus Kerner: Wurstgift
Justinus Kerners Schrift über die "Wurstvergiftungen", 1820. Quelle: Universitätsbibliothek Tübingen

Was haben geräucherte Würste mit Botox zu tun?

Der Zusammenhang ist auf den ersten Blick zugegebenermaßen nicht ganz so ersichtlich.

Vor rund 200 Jahren kommt es in Württemberg zu einer Reihe tödlich endender Vergiftungen nach dem Verzehr von verdorbenen Leber- und Blutwürsten. Justinus Kerner (1786-1862), zu dieser Zeit bereits Oberamtsarzt in Weinsberg, nimmt sich dieser seltsamen Fälle an. Mit seinen „Beobachtungen über die in Würtemberg so häufig vorfallenden tödtlichen Vergiftungen durch den Genuss geräucherter Würste“ liefert er 1820 die erste wissenschaftliche Beschreibung dieses Krankheitsbildes – und kommt dabei dem Botulinumtoxin, kurz Botox, auf die Spur.

Die durch das Nervengift verursachte Krankheit, die später als Botulismus (botulus, lat.: Wurst) bekannt wird, führt zu schweren Lähmungen der Muskulatur. Kerner macht nicht nur wichtige Beobachtungen über Auslöser und Symptome der Vergiftung. Niedrig dosiert entdeckt er in Versuchen auch das therapeutische Potential des „Wurstgifts“ gegen Störungen des Nervensystems.

00

Weitere Blogeinträge

Suche

LEO-BW-Blog

Logo LEO-BW-Blog

Herzlich willkommen auf dem LEO-BW-Blog! Sie finden hier aktuelle Beiträge zu landeskundlichen Themen sowie Infos und Neuigkeiten rund um das Portalangebot. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zu den einzelnen Posts.

Über den folgenden Link können Sie neue Blog-Beiträge als RSS-Feed abonnieren: 

https://www.leo-bw.de/web/guest/blog/rss