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Abseits ausgetretener Pfade - der Schwarzwald und das Wasser

Die Zweribachfälle aus einer Sammlung von Stahlstichen, veröffentlich in: Das Grossherzogtum Baden in malerischen Originalansichten, 1850, Quelle LABW GLAK
Die Zweribachfälle aus einer Sammlung von Stahlstichen, veröffentlich in: Das Grossherzogtum Baden in malerischen Originalansichten, 1850, Quelle LABW GLAK

Der Schwarzwald ist berühmt für seine lichten Höhen und tiefen Schluchten, die im nahezu alpinen Gelände des südlicheren Teils besonders imposant ausfallen. Dank der im Weststau der Berge abregnenden Wolken und wasserführender Gesteine trocknet das Gelände auch in heißen Sommern nicht ganz aus. Die vielen Bäche und Flüsse entwickeln im Gefälle der schroff abfallenden Hänge große Kräfte, sichtbar an den zahlreich vorhandenen Wasserfällen und schon früh zum Antrieb der ebenfalls zahlreichen Mühlen genutzt.

Abseits der viel frequentierten Highlights in den Feriengebieten mit den Wasserfällen von Todtnau, Triberg oder Allerheiligen, von Schluchsee oder Tititsee finden sich weitere lohnenswerte Ausflugsziele. 

Eines davon ist der Plattensee, Namensvetter des großen Balaton in Ungarn. Seine Bezeichnung erhielt der See vom Hochplateau Platte am Kandelmassiv. Es liegt auf rund 950 m über NN und ist das Einzugsgebiet des Zweribachs, der hier aufgestaut wird. Weiter talabwärts ergießt er sich über die Kaskaden der Zweribachfälle und mündet im Simonswäldertal in die Wilde Gutach. Ein Teil des Wassers wird über ein Kraftwerk, 1924 für einen Spinnereibetrieb erbaut, zur Energieerzeugung genutzt. Nur wenige hundert Meter südlich befindet sich am Hirschbach ein weiterer kleinerer Wasserfall. Wer es noch wilder mag, kann unweit davon ins Hexenloch absteigen. Eine kleine Straße führt durch den engen Canyon zwischen Furtwangen und St. Märgen. Selbst im Sommer erreicht die Sonne nur für einige Stunden den Talgrund. In den Wintermonaten liegen die wenigen Höfe meist im Dunkeln. Hier wurde Anfang des 19. Jh. die Hexenlochmühle erbaut. Als Besonderheit verfügt die Sägmühle über zwei Wasserräder. Das Haus ist heute ein beliebtes Ausflugslokal.

Bereits im 19. Jh. entdeckte das wohlhabende Bürgertum den Schwarzwald als Erholungsort. Für die nötige Infrastruktur sorgte der Schwarzwaldverein, über Publikationen wurden die Sehenswürdigkeiten bekannt gemacht. Unsere Abbildung der Zweribachfälle stammt aus einer Sammlung von Stahlstichen, die 1850 unter dem Titel Das Grossherzogtum Baden in malerischen Originalansichten seiner interessantesten Gegenden, seiner merkwürdigen Städte, Badeorte, Kirchen, Burgen und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmälern alter und neuer Zeit herausgegeben wurden, heute im Landesarchiv BW, GLAK.

Weitere Beispiele für Stauseen im Schwarzwald finden Sie in der Rubrik Seen in Baden-Württemberg.

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