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Auf alten Karten: Die Landstraße von Tübingen nach Ulm (1706)

Die Landstraße von Tübingen nach Ulm, Karte des Feldmessers Ulrich Stierlin, 1706, Quelle Landesarchiv BW, HStAS N1 Nr. 92, Bild 2.
Die Landstraße von Tübingen nach Ulm, Karte des Feldmessers Ulrich Stierlin, 1706, Quelle Landesarchiv BW, HStAS N1 Nr. 92, Bild 2.

1706 fertigte Ulrich Stierlin, „Zeugwart und Feldmesser auf Hohentübingen“, eine Straßenkarte mit dem Verlauf zweier Landstraßen. Sie führen an Tübingen und Reutlingen vorbei und vereinigen sich kurz vor der „Teufelsbrücke“ bei Rommelsbach. Die nächste Etappe, die hier nicht wiedergegeben ist, war Urach mit dem Ziel Ulm. Das ältere Teilstück der Straße reichte von Tübingen kommend bis zum Steinlachtal, passierte Bläsiberg, Wankheim und Jettenburg, um schließlich Betzingen zu durchqueren - auf der Karte mit dem Buchstaben A gekennzeichnet. Die neuere Landstraße führte durch das Neckartal bis Kirchentellinsfurt, anschließend nach Sickenhausen und Rommelsbach - auf der Karte Buchstabe B. Am rechten Bildrand ist Reutlingen zu sehen, daneben die Achalm. Neckar und Steinlach sind durch E und F ausgewiesen.

Die beiden Wasserläufe erscheinen nicht ohne Grund auf der Karte. In der Zeit vor dem Bau von Dämmen und Staustufen änderten Flüsse und Bäche häufig ihren Lauf, bildeten neue Arme und Sandbänke. Die Talauen bestanden aus morastigem Schwemmland, das für Reisende schwer passierbar war. Zudem galt der Neckar als besonders wild. Die alte Landstraße nach Ulm verlief deshalb um das Neckartal herum. Trotz der ständig drohenden Beeinträchtigungen entstand später eine direktere Verbindung, an Kirchentellinsfurt vorbei. Hier konnte an der alten „Tälinsfurt“ auch die Echaz überquert werden. Erst gegen Ende des 18. Jh. glückte der Versuch, im Bereich von Tübingen die Neckarflutene inzudämmen. Kanäle zur Ableitung des Wassers existierten bereits zur Entstehungszeit der Karte, gekennzeichnet mit C, D1 und D2.

Bis heute muss beim Straßenbau auf den besonderen Untergrund in diesem Bereich Rücksicht genommen werden. Das 1994 fertiggestellte Teilstück der B27 von Kirchentellinsfurt bis Tübingen erhielt einen brückenartigen Unterbau aus Pfeilern.

Die Angaben zum Verlauf der alten Landstraßen wurden dem Beitrag Der Neckar - ein Fluß mit Einfluß auf der Homepage des Landkreises Tübingen entnommen.

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