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Die Schilfwälder am Federsee

Schilfernte am Federsee. Quelle: Haus des Dokumentarfilms. Über 180 weitere Filmausschnitte, die spannende Einblicke in Leben und Alltag im Südwesten geben, finden Sie hier

Schilfmähen am Federsee: Der Federsee bei Bad Buchau in Oberschwaben ist der zweitgrößte See in Baden-Württemberg. Der ehemals 30 Quadratkilometer große Schmelzwassersee verlandete nach der letzten Eiszeit auf natürliche Weise. Daraus bildeten sich ausgedehnte Moorflächen und die Seefläche verkleinerte sich auf die heutige Größe von 1,4 Quadratkilometer. Der 250 Hektar große Schilfgürtel um den Federsee ist das größte zusammenhängende Verlandungsröhricht in Südwestdeutschland und von internationaler Bedeutung, da es zu einem der wichtigsten Lebensräume für an Schilf angepasste Vogelarten gehört. Neben Nahrung und Brutmöglichkeiten bieten die Schilfwälder den Vögeln ein gutes Versteck und geschützte Schlafplätze. Ist die Schilfmahd heute streng reglementiert und eine naturschutzgerecht durchgeführte Pflegemaßnahme, war Schilf früher ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft. Diese historische Aufnahme aus dem Jahr 1920 zeigt Frauen und Männer bei der Schilfernte am Federsee. Rohrkolben, Schilf und Seegras waren damals eine wichtige Einnahmequelle und wurden genutzt, um daraus Matten, Seile, Matratzen und Schuhe herzustellen. Geschnitten wurde Schilf zumeist mit Sicheln, später wurden hochtechnische Maschinen entwickelt, die es auch erlauben das Schilf vom Wasser aus zu schneiden. Inwieweit die Schilfmahd mit Raupenfahrzeugen als Schutzmaßnahme für Schilfbestände förderlich wirkt, ist bis heute umstritten. Mehr Informationen zum Lebensraum Schilf am Federsee finden Sie auf der Seite des NABU Baden-Württemberg. (JH)

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