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St. Blasiens kleines Sanssouci

Der Sanagarten
Der Sanagarten in St. Blasien. Quelle: Landauf, LandApp. Fotograf: Martin Hahn. Vielen Dank für diesen Beitrag!

Der als Wandelgarten für die Patienten des früheren Lungensanatoriums entstandene Sanagarten erinnert an St. Blasiens Geschichte und Tradition als Kurort. Das Lungensanatorium entstand im Jahr 1881 und bot damals stationäre Behandlungen sowie Vorsorge- und Sicherungsheilverfahren bei Tuberkulose an. Um 1900 starb jeder siebte Erwachsene in Europa an der Lungenkrankheit und nur wenige Behandlungsoptionen standen zur Verfügung. Vor der Einführung antituberkulotisch wirksamer Antibiotika galt die Höhentherapie als möglicher Heilungsansatz. Schnell stieg St. Blasien zu einem beliebten Höhenluftkurort auf und verzeichnete Anfang des 20. Jahrhunderts mehr als 6000 Kurgäste pro Jahr, darunter zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur wie etwa Scholem Alejchem, der Gründervater der jiddischen Literatur, oder der russische Schriftsteller Maxim Gorki. Zwischen 1923 und 1925 wurde das Sanatorium um einen zwölf Höhenmeter überwindenden Terrassengarten erweitert. Die Urheberschaft der Gartenanlage wird nach einem Sanatoriumsprospekt von 1930 dem Freiburger städtischen Gartendirektor Robert Schimpf zugeschrieben. Neben ihrer repräsentativen Funktion war die Anlage wohl als geschlossener Kur- und Heilgarten ausschließlich für die Sanatoriumsgäste bestimmt. Heute steht der Garten unter Denkmalschutz ist das ganze Jahr für Besucher offen.

Zum Weiterlesen: Volkmar Eidloth, Petra Martin, Karin Schinken: Dem Kurgast zum Wohle und zur Erholung. Der Terrassengarten des Sanatoriums St. Blasien – Voruntersuchungen zur Sanierung. Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Jahr 2020, Heft 3, S.146-152. (JH)

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