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Trinkwasser aus dem Bodensee

Das Wasserwerk in Sipplingen

Große Teile Baden-Württembergs sind Wassermangelgebiete, vor allem der mittlere Neckarraum und die Schwäbische Alb. Anderswo hingegen gibt es Wasser im Überfluss: 63 Kilometer lang, 14 Kilometer breit, 536 Quadratkilometer Wasserfläche – der Bodensee ist unser größter Trinkwasserspeicher im Ländle. Der Rhein bringt 360.000 Liter Wasser pro Sekunde aus den Alpen in den Bodensee, davon werden 1% genutzt, um Baden-Württemberg mit Trinkwasser zu versorgen.

Im Jahr 1954 wurde die Bodenseewasserversorgung gegründet, um den Wassermangel im Land ein für alle Mal zu beenden. In Sipplingen am Bodensee begann 1956 schließlich der Bau der 265 Kilometer langen Fernwasserleitung vom Bodensee bis in den Neckarraum nach Ludwigsburg. Damit wurde ab 1958 der Wasserbedarf in vielen Gemeinden auf der wasserarmen Schwäbischen Alb und im Großraum Stuttgart gesichert. Bis heute versorgt das Wasserwerk Sipplinger Berg über vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg mit Trinkwasser aus dem Bodensee und gilt damit als das größte Fernwasserunternehmen Deutschlands.

Seit 2017 verursacht allerdings die massive Ausbreitung einer kleinen Muschel namens Quagga-Dreikantmuschel Probleme. Sie gehört zu den sogenannten Neozoen, also den nicht heimischen Tierarten und wurde vermutlich über das Ballastwasser von Schiffen in den 1990er-Jahren erst nach Nordamerika und dann ungefähr 2005 nach Deutschland gebracht. Sie verstopft die Rohre der Versorgungsanlage, die in rund 60 Meter Tiefe Trinkwasser aus dem Bodensee ziehen. Weitere Wasserwerke sollen 2023/2024 hinzukommen, um die Versorgung mit Trinkwasser auch in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten.

Mehr zur Entwicklung der Wasserversorgung im Südwesten lesen Sie außerdem im LEO-BW-Themenmodul zur "Alltagskultur im Südwesten".

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