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Badische "Dambedeis"

Dambedei
Herstellung von Dambedei-Variationen in einer Karlsruher Bäckerei. [Quelle: Stadtarchiv Karlsruhe. Alle Rechte vorbehalten]

Die Bezeichnung "Dambedei" für ein Hefeteig-Männchen mit Rosinenaugen ist vor allem in der Karlsruher Gegend gebräuchlich. Gerne werden die Dambedeis am Martinstag oder zu Nikolaus verzehrt. In anderen Regionen Deutschlands kennt man den Hefemann, der häufig eine kleine Tonpfeife im Arm hält, auch als Stutenkerl oder Weckmann. Zur etymologischen Herkunft des Wortes existieren mehrere Theorien. Zum einen könnte sich der Name des Gebäcks auf einen rätischen Schutzgeist namens „Tampada“ beziehen, der Haus, Vieh und Bewohner vor Schaden bewahrte. Darüber hinaus ist es möglich, dass der Begriff aus dem Französischen kommt und zwar von dame de dieu (Mutter Gottes) oder dam petit (kleiner Mann). Nicht zuletzt könnte Dambedei auch die Verballhornung bzw. ein Missverstehen des Segensspruches in nomine domini dei (Im Names Gottes des Herren) sein. Mit diesem Segensspruch bzw. dem ähnlichen ad honorem domini dei (zur Ehre Gottes des Herren) segneten Priester Weihnachtsgebäck, das in der Form eines Christkindes gebacken war. Domini dei wäre dann über domnidei, damneidei schließlich zu Dambedei geworden. Eine Variante, bei der nicht ein Segensspruch, sondern eine lateinische Bezeichnung Ursprung von "Dambedei" ist, ist die Ableitung von domini panis dei (Brot Gottes des Herrn). Ein passendes Rezept zu dem Karlsruher Traditionsgebäck finden Sie hier.

Zum Weiterlesen: Waibel, Paul: Der rätselhafte Dambedei. Ein sprachlicher Beitrag zur Gebildbrotforschung. In: So weit der Turmberg grüßt 10 (1958), S. 141-156.

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