Die Gabler-Orgel
Gabler-Orgel auf der Westempore der Basilika St. Marin, Weingarten. Vorlage: Landesmedienzentrum LMZ990065

Die Basilika St. Martin des Klosters Weingarten gilt als eine der prächtigsten deutschen Kirchen. Der Bau der Abtei war in kürzester Zeit (1715–24) beendet. Anschließend sollte die Kirche durch eine neue repräsentative Hauptorgel geschmückt werden. Den Auftrag erhielt der junge Joseph Gabler, der sich mit dem Orgelbau in seiner heimatlichen Klosterkirche Ochsenhausen einen Namen gemacht hatte. In Weingarten kam Gabler den ausgefallenen Wünschen der Äbte für ihre große Orgel nach. Kunstvoll baute er die sechs Fenster der Westempore als Teil des Gehäuses mit ein. Doch immer mehr Zeit und Geld musste investiert werden. Schließlich vergingen dreizehn Jahre und Gabler verließ Weingarten finanziell und moralisch ruiniert. Die ausführliche Geschichte gibt es auf LEO BW.
 

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Die württembergische Erdbebenwarte
Das Seismogrammarchiv im Luftschutzbunker unter Villa Reitzenstein, heute im Staatsarchiv Ludwigsburg. Aufnahmen: LABW, StAL.

Die württembergische Erdbebenwarte und ihre Geschichte: Diese ist ebenso spannend, wie die Aufzeichnungen der zahlreich erhaltenen Seismogramme, die nicht nur die Bewegung der Erdplatten registrierten. Zuletzt befand sich das Seismogrammarchiv im Luftschutzbunker unter der Villa Reitzenstein. 2016 kamen die in rund 90 Jahren gesammelten Unterlagen aus Stuttgart, Hohenheim, Meßstetten, Ravensburg und dem Schwarzwald ins Staatsarchiv Ludwigsburg. Die Details zu diesem interessanten Bestand finden Sie auf LEO BW.

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Der Goldene Rabe
In Furtwangen obliegen Fortbestand und Pflege des Hirschmendig der „Hirschmendig Aktiengesellschaft“, die vor 20 Jahren gegründet wurde und traditionell im „Goldenen Raben“ tagt

Aschermittwoch und alles vorbei? Nicht ganz, denn am äußersten südwestlichen Oberrhein, im Markgräfler- und Basler Land beginnt die Bauernfastnacht, auch Alte Fastnacht genannt. Alt weil vor rund 900 Jahren die Sonntage aus der Fastenzeit herausgenommen wurden. Da die 40 Fastentage trotzdem einzuhalten waren, fand eine Vorverlegung des Fastenbeginns statt, bei dem aber nicht alle mitgemacht haben. Am bekanntesten ist die Basler Fastnacht, die sogar die Einführung der Reformation überlebte. Im benachbarten schweizerischen Liestal gibt es beim Chienbäse-Umzug riesige Fackeln und Feuerwagen. In Hauingen bei Lörrach entwickelte sich aus kleinen Anfängen im Lauf des 20. Jh. ein großes Fest. Selbst im Schwarzwald finden sich vereinzelte Überbleibsel. So wird in Furtwangen der seit dem ausgehenden 18. Jh. überlieferte Hirschmendig (=Montag) begangen. Hier hatte die ländliche arbeitende Bevölkerung frei und erhielt Küchle und andere Gaben. Hinsichtlich des Namens gibt es verschiedene Deutungen, doch führen wiederum Spuren in die Schweiz, wo der Hirsemontag - hirsen von zechen - verbreitet war. In Furtwangen obliegen Fortbestand und Pflege des Hirschmendig der „Hirschmendig Aktiengesellschaft“, die vor 20 Jahren gegründet wurde und traditionell im „Goldenen Raben“ tagt.

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Marktszenen
Marktszenen der Richental-Chronik: Verkauf von Fischen, Fröschen, Schnecken, eingelegten Heringen und Stockfisch; Quelle: Was landete zu Zeiten des Konstanzer Konzils wirklich im Topf? Ein Beitrag von Elisabeth Stephan und Ralf-Jürgen Prilloff in Denkmalpflege Baden-Württemberg 46/3 (2017) S. 196-202

Bis vor einigen Jahren fand sich zum Ende der Fastnacht auf Speisekarten von Gasthäusern das "traditionelle Schnecken- und Froschschenkelessen". Letztere galten als Delikatesse und kamen über die französische Küche nach Süddeutschland. Auch das Oberrheinische Kochbuch der Margareta Spörlin aus dem frühen 19. Jh. enthält Rezepte für Schnecken und Frösche. Und noch früher schreibt Ulrich Richental in seiner Chronik des Konstanzer Konzils (1414-1418) über dieses ungewohnte Angebot auf den Märkten, das vorwiegend von den "Welschen", d.h. den französischsprachigen Gästen, gekauft worden sei. Manch anderes Getier soll damals im Kochtopf gelandet sein, obwohl archäologische Grabungen in Konstanz keinen Nachweis für allzu phantasievolle Behauptungen erbringen konnten. Mittlerweile hat sich der Geschmack gewandelt, auch aus Rücksicht auf das Tierwohl, das im Jahr 2000 Eingang in die Landesverfassung von Baden-Württemberg gefunden hat. Zum Weiterlesen: Was landete zu Zeiten des Konstanzer Konzils wirklich im Topf? Ein Beitrag von Elisabeth Stephan und Ralf-Jürgen Prilloff

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Löffinger Hexen
Die „Walpurgisnacht“ mit Hexen und anderen Narren im Jahr 1934, Quelle: Die Löffinger Hexen

Rosenmontagsgeschichten: In Löffingen haben heute Abend die Hexen ihren großen Auftritt. Jedes Jahr müssen sie dem Teufel die Erlaubnis abringen, Fastnacht feiern zu dürfen. Und jedes Jahr am Rosenmontag wird das Schauspiel mit Namen „Walpurgisnacht“ farbenfroh und musikalisch begleitet auf dem Marktplatz in Szene gesetzt. Das Stück schuf der Löffinger Heimatkundler Leo Ratzer in den 1920er Jahren. Daraufhin entstand die Hexengruppe, zunächst noch ohne Masken aber mit einem bunten Mix individueller Verkleidungen. Erst nach und nach wurde das Erscheinungsbild einheitlicher. Heute sind die Löffinger Hexen eine streng auf 28 Mann limitierte Gruppe. Nein, keine Frauen. Zur Ehrenrettung der Löffinger Fasnet sei bemerkt, dass zu den traditionellen Figuren auch eine weibliche und männliche Narrenpolizei gehört und die Hexen gemäß Selbstverpflichtung darauf achten, dass das Unwesen nicht ausartet.

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