Tafelaufsatz 

Datierung :
  • 1903 [Herstellung]
Autor/Urheber:
  • Wilhelm Süs [Entwerfer]
  • Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe [Hersteller]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Tafelaufsatz
Weitere Angaben zum Werk: Fayence [Material], bemalt [Technik], ausgeformt [Technik], glasiert [Technik], gegossen [Technik], Zinnglasur [Technik], Farbglasur [Technik], Höhe: 18.5 cm (Objekt a), Breite: 20.0 cm (Objekt a), Tiefe: 17.0 cm (Objekt a), Höhe: 18.5 cm (Objekt b), Breite: 20.0 cm (Objekt b), Tiefe: 17.0 cm (Objekt b), Höhe: 10.5 cm (Objekt c), Breite: 34.5 cm (Objekt c), Tiefe: 19.0 cm (Objekt c)
Kurzbeschreibung:

Der dreiteilige Tafelaufsatz wurde in der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe nach einem Entwurf von Wilhelm Süs (1861-1933) angefertigt. Er besteht aus zwei kleineren ovalen Schalen und einer größeren, längsovalen Schale. Die große Schale (Inv.-Nr. 95/1236 c) steht auf sechs flachen Füßen und ist mit einem umlaufenden Fries von sechs Putten verziert. Diese tragen eine Früchte- und Blütengirlande über den Schultern. Auf der Bodeninnenseite sind eine sternförmige Blüte in einem ovalen, blau umrahmten Medaillon und Streublumen zu sehen. Eine der kleineren Schalen (Inv.-Nr. 95/1236 a), mit vier flachen Füßen, besitzt ebenfalls eine umlaufende, plastische Frucht- und Blütengirlande. Auf einer Schmalseite sitzen mit dem Rücken zueinander zwei musizierende Putten mit Ziehharmonika und Kastagnetten. Die zweite kleine Schale (Inv.-Nr. 95/1236 b) ist in Form, Größe und Dekor identisch, die beiden musizierenden Putti spielen aber Laute und Tamburin.

Neben Kandern im südlichen Baden gab es in Karlsruhe ab 1901 eine für die Jugendstilkunst wichtige Keramikwerkstätte. Auf Betreiben des damaligen Leiters der Karlsruher Kunsthalle, des Malers Hans Thoma, gründete Großherzog Friedrich I. die Großherzogliche Majolika-Manufaktur in seiner Residenzstadt. Er berief den Maler, Graphiker und Keramiker Wilhelm Süs, der schon vorher in Kronberg im Taunus eine Kunsttöpferei geleitet hatte, als künstlerischen und technischen Leiter der Manufaktur. Im Gegensatz zu Max Laeuger in Kandern und seinen mehr volkskundlichen Arbeiten orientierte sich Wilhelm Süs an der italienischen Majolika der Renaissance, sowohl hinsichtlich der Technik als auch der Farborientierung und der Themenwahl.

Literatur:

Monika Bachmayer: Karlsruher Majolika. Die Großherzogliche Majolika-Manufaktur 1901-1927. Die Staatliche Majolika-Manufaktur 1927-1978, Ausstellungskatalog Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Karlsruhe 1979

Monika Bachmayer, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika 1901-2001, 100 Jahre Keramik des 20. Jahrhunderts, Karlsruhe 2001

Joanna Flawia Figiel, Peter Schmitt: Karlsruher Majolika, Führer durch das Museum in der Majolika, Zweigmuseum des Badischen Landesmuseums, Karlsruhe 2004

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Keramik
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 95/1236 a-c [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/3B4B5809636C46A6B5D122B3372FD52C

Autor/Urheber:
  • Thomas Goldschmidt [Fotograf]

Schlagwörter: Putto, Jugendstil, Ess- und Trinksitte, Vergissmeinnicht
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