Schale 

• 1906 [Herstellung]

• Großherzogliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe [Hersteller]
• Emil Rudolf Weiß [Künstler]

• Karlsruhe [Herstellungsort]

Die achteckige Schale mit der Serien-Nr. 1159 erfreute sich großer Beliebtheit und wurde von der Staatlichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe bis 1923 produziert. Der Entwerfer der Schale, Emil Rudolf Weiß, war ein vielseitiger Typograf, Grafiker, Lehrer und Dichter. Er hatte an den Akademien in Karlsruhe und Stuttgart sowie an der Académie Julian in Paris studiert. Von ungefähr 1903 bis 1906 und um 1920 produzierte er Entwürfe von Vasen und Schalen für die Majolika-Manufaktur Karlsruhe. Ab 1907 war er Lehrer am Kunstgewerbemuseum und an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst in Berlin. Des Weiteren war Weiß Mitarbeiter der Zeitschriften "Pan" und "Jugend". Als Typograf war er in den Jahren von 1909 bis 1937 Entwerfer von Schriftarten.

Die Schale besteht aus Fayence, zu dessen Herstellung ein möglichst kalkhaltiger Ton verwendet wird. Im Gegensatz zu Porzellan ist Fayence auch nach dem Brennen wasserdurchlässig. Die Undurchlässigkeit wird durch die Glasur erreicht, die eingebrannt werden muss. Erst nach dem zweiten Brandvorgang der Fayence-Ware ist diese Eigenschaft erreicht. Das Badische Landesmuseum besitzt zu dieser Schale die Entwurfszeichnung (Inv. Nr. R 1433) von Emil Rudolf Weiß. Er hatte die exakt gleiche Schalenform auch mit anderen Dekoren versehen. Ein Beispiel hierfür ist die mit blauem Blumendekor verzierte Schale Inv. Nr. 89/133.