Mokkaservice 

• 1928 [Herstellung]

• Theodor Wende [Künstler]

• Pforzheim [Herstellungsort]

Das Mokkaservice besteht aus Tablett, Schale, Milchkännchen und Mokkakanne. Es wurde aus Silber und Elfenbein in Pforzheim gefertigt. Auf Kanne und Zuckerschälchen Feingehaltsstempel für 900er Silber. Tablett auf der Unterseite graviert mit Jahreszahl 1928 und Besitzermonogramm (?) "CC IK".

Obwohl das eine Service keine Meistermarke aufweist, kann es mit großer Sicherheit Theodor Wende zugeschrieben werden. Nicht nur die Reliefierung der Griffe, son­dern auch der Ansatz der Tülle und die zierlichen Füßchen, auf denen die Gefäße stehen, sprechen für die Herkunft aus der Werkstatt Wendes (vgl. ein Frühstücksservice in Deutsche Kunst und Dekora­tion, Bd. 5 6, 192 5, S. 172; jetzt auch in H. Schöner, Theodor Wende, Königsbach-Stein 1981, S. 104-107).

Zu Beginn der 1920er Jahre kam der Gold- und Silber­schmied Theodor Wende als Lehrer nach Pforzheim. Der Künstler, der sich schon vor dem ersten Weltkrieg auf künstlerischem Gebiet einen Namen gemacht hat, hat den aus­klingenden Jugendstil aktiv miterlebt – zum Beispiel als Mitglied der Künstlerkolonie Darmstadt, wohin er 1913 von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen berufen worden war. 1883 geboren, war Wende im kaiserli­chen Berlin aufgewachsen und hatte dort bei den Ju­welieren und Hofgoldschmieden Sy und Wagner seine Lehre gemacht. Seit 1921 war er Pro­fessor an der Badischen Kunstgewerbeschule, wo er nicht nur ein engagierter Lehrer war, sondern entfaltete hier nun sein reiches künstlerisches Schaffen. Für Theodor Wende ist eine starke Neigung zum Ornament und die Formensprache des Art Déco typisch.

Literatur: Hans Schöner, Theodor Wende. Der Gold- ­und Silberschmied zwischen den Zeiten, Königsbach-­Stein 1981, S. 102 f., S. 122.