Prunkwiege 

• 1857 [Herstellung]

• August von Bayer [Entwerfer]
• Gebrüder Himmelheber [Hersteller]

• Freiburg [Herstellungsort]
• Karlsruhe [Herstellungsort]
• Rotenfels [Herstellungsort]

Das Prunkbett ist das Geschenk der Residenzstadt Karlsruhe zur Geburt des Erbgroßherzogs Friedrich (1857-1928). Es diente aber nur repräsentativen Zwecken und wurde öffentlich ausgestellt. Über dem Kopfende des Bettes kniet ein Engel mit ausgebreiteten Armen. Der Bettkasten ruht auf acht Säulen, von denen vier auf einem von Schildkröten getragenen Rahmengerüst stehen. Über den Säulen sind geflügelte Figuren in langen Gewändern - wohl Schutzengel - angebracht, die Schriftbänder mit guten Wünschen für das Kind halten. An der Außenseite des Fußendes sitzt die Personifikation der Stadt Karlsruhe, eine Frau mit Mauerkrone, die auf einer goldenen Schärpe den Schriftzug "Fidelitas" trägt. Darunter ist das bekrönte Wappen der Stadt Karlsruhe angebracht. Weitere Stadtwappen sind über das Bettgestellt verteilt. Der mit Sternen verzierte Wiegenschleier ist nicht erhalten.

Friedrich war das erstes Kind und der Thronfolger des badischen Großherzogpaares Friedrich I. (1826-1907) und Luise (1838-1923). Seine Geburt wurde den Einwohnern von Karlsruhe mit 101 Kanonenschüssen verkündet und Friedrich I. erließ eine Amnestie für die wegen ihrer Teilnahme an der Revolution von 1848/1849 verurteilten Badener. Die Taufe des Kindes fand am 9. August in der Schlosskirche statt. Anschließend gab es einen Empfang und vor dem Schloss eine Versammlung badischer Kinder. Aus Anlass der Taufe gründeten Friedrich I. und Luise die Erbgroßherzog-Friedrich-Stiftung zu Gunsten bedürftiger badischer Kinder.