Fastnachtsmaske: "Narrenvater" 

Datierung :
  • 18. Jh. [Herstellung]
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Maske
Weitere Angaben zum Werk: Laubbaumholz [Material], Rosshaar [Material], Baumwollgewebe [Material], geschnitzt [Technik], bemalt [Technik], geknüpft [Technik], Höhe: 29.0 cm, Breite: 20.0 cm, Tiefe: 12.0 cm
Kurzbeschreibung:

Die hier gezeigte "Bartscheme" fand laut Angaben des Vorbesitzers in der Villinger Fasnacht als "Narrenvater" Verwendung. Es scheint, als habe man hier eine ältere Maske der Villinger Fasnacht aus dem 19. Jahrhundert angepasst. Die Farbfassung wurde mehrfach geändert (zuletzt 1930) und der Perückenkranz ist sicher ergänzt. Vielleicht kam das Einzelstück ursprünglich bei religiösen Aufführungen oder Umzügen zur Darstellung eines bärtigen Heiligen, biblischen Helden oder römischen Soldaten zum Einsatz.

Bei der "Scheme" handelt es sich um eine Holzmaske mit glatten, höfisch anmutenden Gesichtszügen meist mit Schillerlocken. Die Glattlarven wirken häufig, besonders in Villingen, fast geschlechtslos und trugen zu Beginn keinen Bart. Seit dem 18. Jahrhundert erscheinen kleine Bärtchen auf der Oberlippe, die dem damaligen Zeitgeschmack entsprechen. Diese bescheidenen Anfänge wachsen sich bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zu riesigen Schnurrbärten aus, die aber alle noch nicht mit der eigentlichen Maske geschnitzt, sondern nur aufgemalt wurden. Der geschnitzte Bart kommt im Schwäbisch-Alemannischen erst zur Wende des 19. zum 20. Jahrhundert auf.

Quelle/Sammlung: Kunst- & Kulturgeschichte - Brauchtum & Religion
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 2003/1739 [Inv.Nr.]
Weiter im Partnersystem: https://katalog.landesmuseum.de/object/D5EC62924F43657F4C68A391E15B6577

Autor/Urheber:
  • Thomas Goldschmidt [Fotograf]

Schlagwörter: Narr, Fastnacht, Fastnachtskostüm, Narrenzunft
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