Supraporten: Die Schönen Künste 

• 1854-1855 [Herstellung]

• Anselm Feuerbach [Maler]

• Karlsruhe [Herstellungsort]

Schon als Regent beauftragte Großherzog Friedrich I. von Baden (1826-1907) den damals am Beginn seiner Laufbahn stehenden Maler Anselm Feuerbach (1829-1880) mit zwei Folgen von Supraporten (Gemälden über der Tür) für das Karlsruher Schloss.

Der hier gezeigte Zyklus stellt in vier allegorischen Bildern die Schönen Künste dar. Kinderfiguren und Putten versinnbildlichen durch ihre Tätigkeiten und Attribute die Künste. Alle vier Gemälde sind mit "A. Feuerbach" signiert.

Inv.-Nr. R 34, die Malerei: Innerhalb einer dicht bewachsenen Pergola tummeln sich fünf Kinder mit Malutensilien. Ganz links sitzt eines am Boden mit dem Rücken zum Betrachter. Rechts von ihm sitzt ein Kind mit braunen Haaren auf einem Malhocker und hält einen Malstock in den Händen. Der geflügelte Putto in der Mitte hat einen Malkasten mit Palette. Rechts packt ein Kind ein anderes an den Beinen, eine Mappe mit Zeichnungen ist zu Boden gefallen.

Inv.-Nr. R 35, die Poesie: Über einem Meer mit südländischer Küste schweben in den Wolken fünf Putten. Drei tragen auf einem Kranz ein viertes Kind mit einem flatternden roten Mantel, das ein Spruchband mit der Aufschrift "FANTASIA" hält. Ein Putto mit blauem Mantel und einer Rose fliegt links voraus.

Inv.-Nr. R 36, die Musik: Auf einer Wiese spielen vier Kinder mit einem Kontrabass. Links kniet ein weiteres Kind mit einem Waldhorn, dahinter bläst ein Pausbäckiger mit flatternden Haaren Trompete. Rechts tänzelt ein geflügelter Putto und spielt Geige. Am Boden liegen weitere Musikinstrumente und Notenblätter. Darüber ein blauer wolkiger Himmel.

Inv.-Nr. R 37, die Bildhauerei und die Architektur wurden in einer gemeinsamen Komposition dargestellt: Innerhalb einer Pergola mit Ausblick auf das Meer steht ein Putto und schwingt in der Rechten einen Hammer, um einen vor ihm aufgebauten Marmorkopf zu bearbeiten. Links sitzt ein Putto, den Ellbogen auf einen architektonischen Plan gestützt, links hinten ein Putto mit einer Zeichenmappe. Rechts zwei tanzende Putti mit Architekturinstrumenten.