Augustinerinnenkloster Urach 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1454 [vor 1454]
Zerstörung/Aufhebung: 1558 [1537/1558]
Beschreibung: Eine Beginengemeinschaft in der württembergischen Residenzstadt Urach ist erstmals 1454 nachgewiesen. Laut einer Quelle von 1513 lebten die Frauen gemäß der Augustinerregel. Über ihr Wirken wird in den Quellen nichts berichtet, doch dürften die Frauen sich sozial-karitativen Aufgaben gewidmet haben. Dass die Beginen segensreich in der Stadt wirkten, ist auch schon deshalb zu vermuten, da Stiftungen von Bürgern für die Gemeinschaft getätigt wurden. Das Beginenhaus überdauerte vielleicht deswegen zunächst die Reformation, wurde dann aber 1537 aufgelöst. Die fünf verbliebenen Frauen fanden im Dominikanerinnenkloster Gnadenzell in Offenhausen Aufnahme, das Gebäude wurde dem Pfarrer überlassen. Nach dem Augsburger Interim (1548) kamen wieder drei Beginen zurück, die jedoch 1558 endgültig die Stadt verlassen mussten. Das Beginenhaus (Graf-Eberhard-Platz 5) befindet sich in dem "Altstadt" genannten Viertel unmittelbar westlich der Amanduskirche. Am Eingang des gotischen Fachwerkbaus ist ein Hauswappen mit den "Arma Christi" (Lanze, Schwammstab, Geißel, Dornenkrone), angebracht. Innen hat sich eine bemalte Holzdecke des 16. Jh. erhalten.
Autor: ROLAND DEIGENDESCH
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Augustiner-Terziarinnen vor 1454-1537
  • Augustiner-Terziarinnen 1548-1558
Sonstiges: Bistum: Konstanz, ab 1821 Rottenburg-Stuttgart
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=1055

Adresse Graf-Eberhard-Platz 05, Bad Urach

Literatur:
  • W. Zimmermann / N. Priesching (Hg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Stuttgart 2003. 488 (R. DEIGENDESCH).Der Landkreis Reutlingen. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Reutlingen (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). 2 Bde. Sigmaringen 1997. I, 504, 509, 689.
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