Heilig-Geist-Spital Wimpfen 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1233 [vor 1233]
Beschreibung: Bald nach dem Bau der staufischen Königspfalz und dem damit verbundenen Ausbau der städtischen Siedlung Wimpfen am Berg durch König Heinrich (VII.) wird 1233 das Spital als neu gegründet erwähnt, erscheint 1238 unter der Leitung der Johanniter und 1250 unter derjenigen des Heilig-Geist-Ordens. Wesentlichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung hatten vor allem die Schenkungen des staufischen Ministerialen Wilhelm von Wimpfen, sodass das Spital sehr bald zu beträchtlichem Wohlstand gelangte und aus mindestens elf Ortschaften Einkünfte bezog. Doch bereits in der Mitte des 14. Jhs. war durch Misswirtschaft die Versorgung der Armen und Kranken nicht mehr gewährleistet und der Generalpräzeptor musste eine grundlegende Reform und eine Trennung in ein geistliches und ein weltliches Spital anordnen. In der Folgezeit entwickelte sich ein immer deutlicher werdender direkter und indirekter Einfluss des Rates, bis schließlich 1471 die endgültige Trennung der beiden Spitalteile in eine klosterähnliche Ordensniederlassung und einen städtischen Aufenthaltsort für Kranke, Arme und Alte erfolgte. Der geistliche Teil, das Heilig-Geist-Spital, kam zunächst unter die Leitung des Hauses Stephansfeld und wurde 1675 dem Oberhospital Memmingen inkorporiert. Nach der Säkularisierung gelangte das geistliche Spital, auf das auch die Stadt Wimpfen, Hessen und Württemberg Ansprüche erhoben hatten, wegen seiner Verbindung mit Memmingen an das Haus Wittelsbach. Max von Bayern überließ es einem Begünstigten, der es in Privathand verkaufte. Nach dem Brand von 1851 wurde im Chor der Kirche eine Gaststätte eingerichtet, das Kirchenschiff und das Konventhaus als Wohnhäuser genutzt.
Autor: GÜNTHER HABERHAUER
Objekttyp: Kloster
Sonstiges: Bistum: Worms, ab 1821 Mainz
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=1069

Adresse Bad Wimpfen

Literatur:
  • L. FROHNHÄUSER: Geschichte der Reichsstadt Wimpfen, des Ritterstifts St. Peter zu Wimpfen im Thal, des Dominicanerklosters und des Hospitals zum hl. Geist zu Wimpfen am Berg. Darmstadt 1870.A. V. LORENT: Wimpfen am Neckar. Geschichtlich und topographisch nach historischen Mittheilungen und archäologischen Studien. Stuttgart 1870.A. ENDRISS: Die religiös-kirchlichen Verhältnisse in der Reichsstadt Wimpfen vor der Reformation. Stuttgart 1967.F. ARENS / R. BÜHRLEN: Wimpfen. Geschichte und Kunstdenkmäler. Bad Wimpfen 1991 (5. Aufl.).
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)