Paulinerkloster Goldbach 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1382 [1382]
Zerstörung/Aufhebung: 1556 [1556]
Beschreibung: Die Witwe des Edlen Kraft von Hohenlohe, Anna von Leuchtenberg, stiftete 1382 ein Kloster für Pauliner-Eremiten im 1357 erstmals erwähnten Weiler Goldbach bei Waldenburg für einen Prior, vier Mönche und fünf Laienbrüder unter hohenlohischer Vogtei. Es wurde in geistlicher Hinsicht dem Konvent in Argenhardt, später dem Pauliner-Provinzial in Langnau bei Tettnang unterstellt. Außer der Gründungsausstattung um eine dem hl. Laurentius geweihte, 1391 erwähnte Kapelle in Goldbach erhielt die junge Gründung das Patronat der Pfarrei (Unter-)Münkheim nebst allen Zehnten und Einkünften mit der Verpflichtung, ständig dort einen Vikar zu unterhalten. Das Kloster wurde durch Urban VI. 1388 und Martin V. in päpstlichen Schutz genommen. Der Besitz des kleinen Klosters weitete sich durch zahlreiche Schenkungen und Güterkäufe beträchtlich aus. 1498 übertrugen die Grafen von Hohenlohe dem Kloster die Aufsicht über die von ihnen neu begründete Almosenstiftung in Öhringen. Auch die Patronate über die Pfarreien Ilsfeld und Satteldorf konnte das Kloster erwerben. Ein ausführliches Inventar von 1511 informiert über die Bibliothek und andere Gegenstände des Klosters, die allerdings nicht mehr erhalten sind. Da die drei klostereigenen Pfarreien im Gebiet der Reichsstadt Hall lagen, kam es seit der Einführung der Reformation in der Stadt zu permanenten Auseinandersetzungen um Pfarrbesetzungen und -besoldungen. Mit Einführung einer protestantischen Kirchenordnung in Hohenlohe 1553 endete die Selbstverwaltung des Klosters, dessen letzter Prior 1556 in das Kloster Langnau zurückberufen wurde. Der Klosterbesitz wurde von Hohenlohe eingezogen und zwischen den Hauptlinien Neuenstein und Waldenburg aufgeteilt. Goldbach selbst fiel an die Waldenburger Linie. Von den 1772 an Private verkauften Klostergebäuden ist nur das so genannte Bruderschaftshaus im Grundriss erhalten sowie Reste der Ummauerung und der Klostersee.
Autor: GERHARD TADDEY
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Pauliner-Eremiten 1382-1556
Sonstiges: Bistum: Würzburg, ab 1821 Rottenburg-Stuttgart,
fiel an: Hohenlohe-Waldenburg (1556)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=125

Adresse Waldenburg

Literatur:
  • W. Zimmermann / N. Priesching (Hg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Stuttgart 2003. 250 (G. TADDEY).Der Hohenlohekreis. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg, in Vorbereitung). II, 346.Der Landkreis Öhringen. Amtliche Kreisbeschreibung. Hg. v. der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Öhringen (Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg). 2 Bde. Öhringen 1961/68. II, 612f.K. SCHUMM: Das Paulinereremitenkoster Goldbach. In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte, 1 (1937) ff. 10 (1951) 109-137.E. L. KUHN: Der Paulinerorden in Deutschland. Tettnang 2005.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)