Kapuzinerkloster Heidelberg 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1629 [1629]
Zerstörung/Aufhebung: 1795 [1795]
Beschreibung: Mit dem Dynastiewechsel von 1685 kamen mit den Kurfürsten der katholischen Neuburger Linie auch Kapuziner der rheinischen Ordensprovinz nach Heidelberg. Nachdem sie die erste Messe nach ihrer Ankunft in der Neckarstadt im Oktober 1686 noch in der Hofschreinerei feierten, begann der Bau des Klosters im April 1688 im Beisein von Kurfürst Philipp Wilhelm. Dieser hatte dem Orden ein Grundstück am nordöstlichen Teil des Herrengartens, im Bereich des heutigen Theaterplatzes, überlassen. Dieses ist bereits für 1629, als Heidelberg nach der Eroberung durch bayerische Truppen vorübergehend zum Katholizismus überging, in Ordensbesitz nachzuweisen. Vier Jahre nach der Grundsteinlegung konnte die Kirche der hl. Maria Magdalena geweiht werden. 1696 ließ Kurfürst Johann Wilhelm Teile die in der kurz zuvor zerstörten Franziskanerkirche bestatteten Gebeine Friedrich des Siegreichen feierlich in die Klosterkirche überführen. 1795 übersiedelten die Mönche in die Mannheimer Ordensniederlassung, wobei ihr Klosterkomplex von den Franziskanern übernommen wurde. Dieser entging als einziger der Verheerung Heidelbergs nach der Eroberung im Orléansschen Krieg (1688-1697), allerdings begann 1807 im Zuge der Säkularisation der sukzessive Abbruch.
Autor: ANDREAS SCHMIDT
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Kapuziner 1629/85-1795
Sonstiges: Bistum: Worms, ab 1821 Freiburg,
fiel an: Bayern (1802), Baden (1803)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=279

Adresse Hauptstraße 106, Heidelberg

Literatur:
  • HIEROTHEUS: Provincia Rhenana Fratrum Minorum Capucinorum [...]. Heidelberg (2. Aufl.) 1750.HStAM, Abt. Geheimes Hausarchiv, Hs. 317 (1), fol. 84r-89v ("Thesaurus Palatinus", Bd. 1).Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Heidelberg (Kreis Heidelberg). Bearb. v. A. von Oechelhäuser. (Die Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden Bd. VIII/2). Tübingen 1913., 117.Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim. Hg. v. der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit den Städten und den Landkreisen Heidelberg und Mannheim (Die Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg). 3 Bde. Karlsruhe 1966-1970. Bd. 2, 48f.H. DERWEIN: Die Flurnamen von Heidelberg. Straßen, Plätze, Feld, Wald. Eine Stadtgeschichte (Badische Flurnamen II, 5). Heidelberg 1940, 69.A. SEELIGER-ZEISS: Heidelberger Kirchenbaukunst. In: E. MITTLER (Hg.): Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Heidelberg 1996, 202-227, 216.W. SEIDENSPINNER / M. BENNER: Heidelberg (Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg 32). Stuttgart 2006, 237.
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)