Franziskanerinnenkloster Buchen 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1355 [um 1355]
Zerstörung/Aufhebung: 1570 [1570]
Beschreibung: In Buchen wurde erstmals 1355 ein Zusammenschluss von Frauen erwähnt, die in Armut und klösterlicher Gemeinschaft lebten und sich der Kranken- und Armenfürsorge widmeten. Am 13. August 1376 vermachte Katharina von Hohenstadt den "willigen Armen in Buchen" eine Gült von fünf Maltern Korn; weitere Zuwendungen folgten. Bischof Gerhard von Würzburg bestätigte am 18. März 1387 die Gemeinschaft. Namentlich gehörten dem Konvent neun bürgerliche und niederadelige Frauen an. In der ersten Hälfte des 15. Jh. hatten sich die Schwestern bereits den Franziskaner-Terziarinnen, dem Dritten Orden des hl. Franziskus, angeschlossen. 1489 wurde das so genannte "Beginenklösterle" erbaut, möglicherweise ein Werk des Hans Eseler von Amorbach. 1570 bestand die Gemeinschaft noch aus der Oberin und zwei Novizinnen; letztere wurden nach dem Tod der Oberin entlassen, die Einkünfte der Pfarrei St. Oswald und die Ländereien der mainzischen Hofmeisterei des aufgehobenen Zisterzienserinnenklosters Seligental überwiesen. Damit endete die klösterliche Frauengemeinschaft. 1717 fiel das Dachwerk des Gebäudes dem Stadtbrand zum Opfer; die Räume gingen in Privatbesitz über, bzw. wurden zu Beginn des 20. Jh. durch die Stadt Buchen erworben. Ende der 1990er Jahren wurden die Gebäude renoviert; sie sind heute u. a. Sitz der Bücherei des Judentums und der Hermann-Cohen-Akademie für Religion, Wissenschaft und Kunst.
Autor: GERLINDE TRUNK
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Schwesternsammlung um 1355-vor 1450
  • Franziskaner-Terziarinnen vor 1450-1570
Sonstiges: Bistum: Würzburg, ab 1821 Freiburg
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=288

Adresse Obere Gasse 6, Buchen

Literatur:
  • Der Neckar-Odenwald-Kreis. Hg. v. der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Neckar-Odenwald-Kreis (Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg). 2 Bde. Sigmaringen 1992. I, 682.Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Buchen und Adelsheim (Kreis Mosbach). Bearb. v. A. von Oechelhäuser (Die Kunstdenkmäler des Großherzogthums Baden Bd. IV/3). Tübingen 1901. 41f.A. BREUNIG: Kurze Geschichte der Stadt und Pfarrei Buchen. In: Freiburger Diözesan-Archiv 13 (1880) 27ff.P. P. ALBERT: Von der Kirche und dem Kirchenwesen Buchens in alter und neuer Zeit (Feldpostbrief). Hrsg. v. Erzbischöflichen Stadtpfarramt Buchen [1942], S. 25 ff.A. HETTINGER, "Fromme Frauen, die keusch und in Armut leben" - Die Beginen in Buchen. In: Der Wartturm, 48. Jg., 1 (2007).
Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)