Kapuzinerkloster Langenargen 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1694 [1694]
Zerstörung/Aufhebung: 1811 [1811]
Beschreibung: Graf Hugo XI. von Montfort fasste 1649 den durch die Verwüstung des Ravensburger Kapuzinerklosters angeregten Entschluss, eine Kapuzinerniederlassung in seinem Herrschaftsbereich zu begründen. Doch erst seinem Enkel, Graf Anton I. (1686-1733), gelang es, das auf zahlreiche Schwierigkeiten stoßende, lange Zeit Tettnang als Standort favorisierende gräfliche Projekt mit Zustimmung des Konstanzer Bischofs und des Kapitels der Vorderösterreichischen Kapuzinerprovinz in Langenargen zu verwirklichen. Die Kapuziner zogen 1694 in Langenargen ein, um für eine Übergangszeit zunächst ein Haus bei der Fridolinskapelle zu bewohnen. Während der Ortspfarrer Endreß für die Baukosten aufkam, stellte der Graf das Grundstück und die Baumaterialien für einen Klosterbau für elf bis zwölf Patres und einige Laienbrüder bereit. Außerdem gewährte er Sammlungen und garantierte ihnen einen bescheidenen Unterhalt. Im Jahr 1699 führte der Konstanzer Weihbischof die Konsekration der Klosterkirche zu Ehren des hl. Antonius von Padua durch. Wegen Überschuldung waren die Grafen von Montfort 1780 gezwungen, Langenargen an Österreich zu veräußern, das den Josephinismus zur Geltung brachte. Zur Aufhebung des noch von sechs Kapuzinern bewohnten Klosters kam es 1811 unter der Krone Württembergs, welche Langenargen 1810 von dem dort zwischenzeitlich fünf Jahre die Geschicke bestimmenden Bayern erworben hatte. Die Baulichkeiten wurden verkauft und bis auf einen in ein Wirtschaftsgebäude integrierten Flügel abgerissen.
Autor: MATTHIAS ILG
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Kapuziner 1694-1811
Sonstiges: Bistum: Konstanz, ab 1821 Rottenburg-Stuttgart,
fiel an: Württemberg (1810)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=637

Adresse Langenargen

Literatur:
  • W. Zimmermann / N. Priesching (Hg.): Württembergisches Klosterbuch. Klöster, Stifte und Ordensgemeinschaften von den Anfängen bis in die Gegenwart. Stuttgart 2003. 317 (M. ILG).Die Kunstdenkmäler des Kreises Tettnang. Bearb. v. W. Matthey u. A. Schahl (Die Kunstdenkmäler in Württemberg. Hg. v. Württ. Landesamt für Denkmalpflege). Stuttgart/Berlin 1937. 121.P. B. ZIERLER: Das Kapuzinerkloster in Langenargen. In: Diözesan-Archiv. Blätter für kirchengeschichtliche Mitteilungen und Studien aus Schwaben 22 (1904) 81-89, 103-106, 121-125.J. B. KICHLER: Langenargen und seine Geschichte. Langenargen 1911, 144-146.W. FIX: Kirchen und Kapellen in alter Zeit. In: Langenargener Geschichte(n) - Langenargen in alter Zeit 4 (1989) 40-51.
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