Kapuzinerkloster Bretten 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1752 [1752]
Zerstörung/Aufhebung: 1802 [1802]
Beschreibung: Zwischen 1752-1802 existierte in Bretten ein Kapuziner Hospiz, das im Zuge der Rekatholisierung der Kurpfalz errichtet wurde. Die Gründung ging zurück auf ein Testament der Gräfin Violanta Maria Theresia von Thurn und Taxis, welche im Jahre 1735 der rheinischen Provinz einen Betrag von 10.000 Gulden zum Bau eines Kapuzinerklosters an einem "pfälzischen Ort vermischter Religion" vermacht hatte. Nach anfänglichem Widerstand der reformierten Bevölkerungsmehrheit, wurde in Konsens zwischen Bischof und Kurfürst am 24. Januar 1752 beschlossen, anstelle eines Klosters ein Hospiz in Bretten zu errichten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Mai und im darauffolgenden Jahr wurde das Hospiz mit drei Ordensgeistlichen besetzt. Als Bettelorden bestritten die Kapuziner ihren Lebensunterhalt durch Almosen und Spenden aus dem ihnen zugewiesenen Bettelbezirk, der sich gegen Ende des 18. Jhs. über das gesamte Gebiet des Amtsbezirks Bretten erstreckte. Zudem erhielten die Kapuziner jährlich 50 Gulden für die Kaplanei in Bretten. Im Zuge der Säkularisation, die bereits 1798 in der gesamten Kurpfalz begann, kam es im Februar 1802 zur Aufhebung des Brettener Hospizes. Das Inventar der Brettener St. Fideliskirche wurde in Mannheim versteigert. Hochaltar und mindestens ein Seitenaltar erhielt die Pfarrkirche in Klingenmünster (Rheinland Pfalz), wo sie heute noch zu sehen sind. 1837 erwarb die Stadt die Gebäude und lies diese am 14. Januar 1847 abbrechen. An gleicher Stelle befindet sich heute die Johann-Peter-Hebel-Schule.
Autor: ALEXANDER KIPPHAN
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Kapuziner 1752-1802
Sonstiges: Bistum: Speyer, ab 1821 Freiburg,
fiel an: Bayern (1802), Baden (1802/03)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=889

Adresse Weißhofer Str. 45, Bretten

Literatur:
  • B. KOPP-SCHNEIDER: Das Capuzinerkloster zu Bretten. In: "Der Pfeiferturm". Beilage zum Brettener Tagblatt, 6. Jg. Nr. 11/12 (1938), 90-98.A. STRAUB: Geschichte der Stadt Bretten in neuerer Zeit. Brettener stadtgeschichtliche Veröffentlichungen, Bd. 3, Bretten 1990, 107-113.W. MARTIN: Das Kapuzinerhospiz in Bretten. In: Brettener Jahrbuch für Kultur und Geschichte, NF 2, Bretten 2001, 79-115.| A. KIPPHAN: Das Kapuzinerhospiz in Bretten (1752-1802). In: Rodung, Fischteich, Klosterzelle - Mönche und Nonnen im Mittelalter. Begleitheft zur Peter- und Paulausstellung der Sparkasse Kraichgau vom 18.06-17.07.2009, Bretten 2009.
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