Benediktinerinnenkloster Berau 

Ortsbezüge:
Baujahr/Gründung: 1110 [um 1110]
Zerstörung/Aufhebung: 1807 [1807/34]
Beschreibung: Zu Beginn des 12. Jhs. wurde ein Frauenkloster von St. Blasien nach Berau (auf den "Godefrid-Berg") transferiert, nachdem Godefrid von Berau der Abtei all seine Besitzungen überließ. Der primäre Kirchenbau (St. Nikolaus) wurde am 4. Juli 1117 vom Trierer Bischof Bruno konsekriert; das Kloster (einschließlich Erweiterungsbauten der Kirche) 1147 durch Bischof Hermann von Konstanz. Päpstliche Bestätigungen erhielt es durch Bullen von Calixt II. (1120), von Innozenz II. (1140), von Hadrian IV. (1157) und von Alexander III. (1177). 1126 wurde es von König Lothar approbiert. Die Vogtrechte hatten zunächst die Herren von Eschenbach, ab 1448 das Geschlecht am Stad von Schaffhausen inne. 1478 eignete sich die Abtei St. Blasien sämtliche Privilegien an. Nach mehrmaligen Bränden (1188, 1267, 1442 und 1711) musste das Kloster von den Grundmauern auf neu errichtet werden. 1711 erhielt es nach der Einweihung durch Weihbischof Konrad Gaist von Konstanz neben einer barocken Klosteranlage (Baumeister: Caspar Moosbrugger) eine neue "Lebensform", wie es Fürstabt Martin II. Gerbert von St. Blasien im Folgenden schreibt: "das Kloster aber wurde so eingerichtet, daß die Nonnen vom Lärm der Welt gänzlich abgeschieden waren und fern von jeglicher Gesellschaft der Weltmenschen in Klausur lebten und es nach diesem Zeitpunkt keiner der Nonnen freistand, den Fuß außerhalb der Türschwelle des Klosters zu setzen, was auf die Ermahnung des frommen Abtes hin die Nonnen von sich aus und überaus bereitwillig annahmen - nach dem Vorbild der einstigen Mitschwester in Berau, Agnes, auf deren Grabstein mitten im Chor vor dem Hochaltar heute noch folgende Worte eingemeißelt zu lesen sind: Agnes in clausura". 1771 weihten sich die Schwestern der "ewigen Anbetung des allerheiligsten Altarsakramentes". Die Säkularisation des Klosters zu Beginn des 19. Jhs. erfolgte durch den badischen Staat in zwei Stufen. Nach der Inventarisierung im Dezember 1806 traf am 26. März 1807 die Klosterkommission ein, um eine Konventsorganisation zu erstellen. Zudem wurde die Novizenaufnahme verboten. Großherzog Leopold löste am 2. Juli 1834 das Kloster endgültig auf. Im September verließen die Nonnen Berau.
Autor: ADAM WIDERA - KARL-HEINZ BRAUN
Objekttyp: Kloster
Ordensregel:
  • Benediktinerinnen um 1110-1807/34
Sonstiges: Bistum: Konstanz, ab 1821 Freiburg,
fiel an: Modena (1802), Johanniter (1802), Österreich (1803), Württemberg (1805), Baden (1806)
Weiter im Partnersystem: http://www.kloester-bw.de/?nr=894

Adresse Ühlingen-Birkendorf

Literatur:
  • H. MATT-WILLMATT: Berau im südlichen Schwarzwald. Berau 1969.Germania Benedictina, Bd. V: Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg. Bearb. v. F. Quarthal. Augsburg 1975. 86 (1975) 117-118; 175 (F. QUARTAL).Freiburger Diözesan-Archiv 98 (1978), 333-335 (H. SCHMID).M. GERBERT: Geschichte des Schwarzwaldes. Siedlungsgebiet des Ordens des heiligen Benedict. (Aus dem lateinischen Originaltext übersetzt von Albert Weh. Studienausgabe). Bd. 1, Freiburg (2. Aufl.) 1993. 628-652. Bd. 2, Freiburg 1996. 768-769.
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