Allgemeines Uhrtäfelchen nach Regiomontan 

Datierung :
  • 1747  [Hergestellt]
Autor/Urheber:
  • Christoph Friedrich Wurster (1719-1804)
Ortsbezüge (Werk):
  • Mühlen am Neckar [Hergestellt]
Objekttyp: Messgerät
Weitere Angaben zum Werk: Holz, Messing [Material/Technik]
Höhe: 19,3 cm, Breite: 12,3 cm, Tiefe: 0,5 cm [Maße]
Literatur:
  • Moser, Johann Jacob, 1772: Würtembergisches Gelehrten-Lexicon, so vil die jeztlebende Würtembergische Schriftensteller betrift /, [Stuttgart],, S. 85
    Hamel, J.; Müsch, I., 2018: Die Sonnenuhren des Landesmuseums Württemberg Stuttgart. Bestandskatalog, Leipzig
Kurzbeschreibung: Vorderseite: Hier stehen die Skalen für die Zeitbestimmung mit einem darüber drehbaren 3-teiligen Arm.Oben sind horizontal die Linien für die Polhöhe (geographische Breite) des Benutzungsortes, vertikal die sich verjüngenden Linien für den Sonnenort, einstellbar nach dem Kalender (abgekürzte Monatsnamen) oder dem Stand der Sonne im Tierkreis (Symbole der Tierkreiszeichen). Links am Rand ist eine weitere Skala für den Sonnenort sowie die großflächige Skala für die Stundenangabe mit Viertelstundenanzeige. Beidseitig der oberen Skala findet sich die Angabe für den Ort der Sonne im Tierkreis, darüber „Elevatio Poli Tubingae 48 Grad 30 Min:“. Diese Linie ist stark hervorgehoben. Rückseite: Diese Seite wird auf der ganzen Fläche eingenommen von der Tafel „Elevatio Poli“, der geographischen Breite (Polhöhe) mit Grad und Minuten für 102 Orte in einer dreispaltigen Tabelle. Enthalten sind Orte in ganz Europa (Stuttgart 48°40´), aber auch von Grönland, Nordafrika, Mekka, Sumatra, Mexiko und Troja. Die Spaltenteilung ist graviert und gefärbt. Links oben ist das Loch für ein Fadenpendel eingebohrt, dafür befindet sich am Rand der rechten und unteren Seite die Skala 0°–90° mit farbig markierter Gradteilung. An der oberen Kante sind sorgfältig die würfelförmigen, mit einem kleinen Loch versehenen Visiere ausgesägt. Zur Zeitbestimmung wird zunächst die Spitze des dreigliedrigen Zeigers, an der ein dünner Faden eingesetzt wird, auf der sich verjüngenden oberen Skala auf den Ort der Sonne im Tierkreis (auf den vertikalen Linien) sowie die geographische Breite (auf den horizontalen Linien) eingestellt. Ohne die Spitze des Zeigers mit dem Faden zu verstellen, wird nun der Faden auf den Sonnenort auf der linken Skala (mit Kalender) eingestellt und der Schnittpunkt mit einem Knoten, besser mit einer auf dem Faden verschiebbaren Perle markiert. In einem letzten Schritt wird die Perle frei pendelnd gelassen und die Visiereinrichtung an der oberen Kante so auf die Sonne gerichtet, dass das Sonnenlicht durch die vordere Öffnung auf die hintere fällt. Der über der Stundenskala frei pendelnde Lotfaden gibt darauf mit seiner Perle oder dem Knoten die Zeit an. Das sog. „Allgemeine Uhrtäfelchen“ („Quadratum horarium generale“) wurde von Johannes Regiomontan (1436–1476) entworfen und seinem astronomischen Kalendarium, auf Pappe gedruckt und mit einem Messingzeiger versehen, beigedruckt. Das Instrument dient als Sonnenuhr der Zeitbestimmung sowie der Messung der Höhe der Sonne oder eines anderen Objektes am Himmel oder auf der Erde. Für die Funktion sind die Angaben der geographischen Breite des Beobachtungsortes gemäß der Tafel auf der Rückseite nutzbar. Am Rand der Polhöhentafel „Delineavit et sculpsit M: C.F. Wurster, p: t: Pastor Mühlensis Anno 1747.“. Christoph Friedrich Wurster (1719–1804 ), 1744 bis 1749 Pfarrer in Mühlen am Neckar, 1761–1799 in Wittendorf (vgl. Moser 1772, S. 85).
Quelle/Sammlung: Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Uhren und Wissenschaftliche Instrumente
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: E 217
Weiter im Partnersystem: https://bawue.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=19000

Ortsbezüge:
  • Mühlen am Neckar
Schlagwörter: Sonnenuhr
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