Heimsuchungsgruppe 

Datierung :
  • um 1410-1420  [Hergestellt]
Autor/Urheber:
Ortsbezüge (Werk):
Objekttyp: Skulptur
Weitere Angaben zum Werk: Weidenholz, geölt, teilweise original gefasst [Material/Technik]
H 96 cm; B 61 cm; T 25 cm [Maße]
Literatur:
  • Heimatmuseum Reutlingen (Hrsg.), 2009: Figuren des Heils. Gotische Kunst aus Reutlingen, Reutlingen
Kurzbeschreibung: Die Heimsuchungsgruppe gibt eine Szene aus dem Leben Marias wieder. Wie in Lukas 1, 35-45 beschrieben, besucht sie nach der Verkündigung ihre Verwandte Elisabeth, die zukünftige Mutter von Johannes dem Täufer. Die Szene stellt das erste Erkennen des Gottessohnes dar. Elisabeth weiß, ohne dass es ihr zuvor erzählt worden wäre, wen Maria unter ihrem Herzen träg. Die Reutlinger Heimsuchungsgruppe zeigt die Begrüßung der beiden Frauen. Die Körperhaltung der beiden Figuren ist die nach vorne zum Betrachter hin gewendeten Gesichter geöffnet, der so in die Szene mit einbezogen wird. Maria trägt unter einem goldenen Mantel das für sie ikonografisch typische blaue Kleid mit Goldborte. Elisabeth trägt Hule und Rise, den das Gesicht umrahmenden Schleier und die Kopfbedeckung der verheirateten Frau. Die Heimsuchungsgruppe war bis zur Reformation Teil der gotischen Ausstattung der Reutlinger Marienkirche. Laut lokaler Überlieferung soll sie der Reutlinger Reformator Matthäus Alber selbst vor dem Bildersturm 1531 bewahrt haben. 1890 wurden die Skulpturen bei Renovierungsarbeiten in der Marienkirche wiederentdeckt. Die Skulpturengruppe könnte ein Andachtsbild gewesen sein. Die Heimsuchung gehört zum mittelalterlichen Zyklus der "Sieben Freuden Mariens", der die wichtigsten Stationen des Marienlebens nacherzählte. Die Gestaltung von Gesichtern und Haaren deutet auf den Einfluss des Ulmer Bildhauers Meister Hartmann hin.
Heimatmuseum Reutlingen (Hrsg.), 2009: Figuren des Heils. Gotische Kunst aus Reutlingen, Reutlingen
Identifikatoren/​Sonstige Nummern: 1258 und 1259
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