Oßweil - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Ludwigsburg
Ersterwähnung: 0816 [Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen für Kloster Murrhardt]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadtteil von Ludwigburg. Auf der Hochfläche des »Langen Feldes«. Nach dem Zweiten Weltkrieg insbesondere im Süden (Oßweil-Süd) baulich gewachsen.
Historische Namensformen:
  • Ozewile 0817 [Fälschung 15. Jahrhundert]
  • Oswile 1080 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]
  • Oswil 1257
Geschichte: 816 (Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen für Kloster Murrhardt aus dem Jahre 816); 817 (Fälschung 15. Jahrhundert) Ozewile, (Personneame?). Um 1080 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert) Oswile, 1257 Oswil. Als erster Angehöriger des Ende des 14. Jahrhunderts ausgestorbenen Adels um 1080 Wintherus de Oswile bezeugt. Auch Angehörige der Familien Herter von Herteneck und der Nothaft nannten sich z.T. nach Oßweil Sitz des Ortsadels war die zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtete »Holderburg« am nördlichen Rand des Dorfes (neben dem Herrenhaus Teile der Ringmauer erhalten). Jünger als diese Burg das Schloss am Südende des Ortes. Diese gleichfalls ins Mittelalter zurückgehende befestigte Anlage im 16. Jahrhundert umgebaut (Renaissancetor von 1595). Um 1100 erhielt Kloster Hirsau Besitz. Die hohe Obrigkeit über Oßweil fiel wohl 1308 mit der Grafschaft Asperg an Württemberg, das hier in der Folgezeit auch ansehnliche grundherrliche Rechte an sich brachte. Ein Teil des Ortes mit dem Schlossgut blieb nach dem Aussterben des Ortsadels im Besitz ritterschaftlicher Familien (u.a. von Kaltental, von Baldeck, Nothaft, von Kürnberg, von Bidembach). 1748/51 kaufte Herzog Carl Eugen trotz des Protests der Reichsritterschaft den dem Kanton am Kocher inkorporierten ritterschaftlichen Teil des Dorfes. Oßweil (einschließlich des zum Amt Gröningen gehörenden bisher schon württembergische Teil) kam nunmehr zum Stadtvogteiamt, später Oberamt Ludwigsburg. 1922 wurde es nach Ludwigsburg eingemeindet. 1634/35 brannten die Kaiserlichen das Dorf nieder. Hier ist geboren: August Lämmle (1876-1962), Heimatdichter. Das Patronatsrecht an der dem Hl. Januarius geweihten Kirche stand dem Kloster Murrhardt zu. Das heutige Gotteshaus Ende des 15. Jahrhunderts erbaut (Baumeister Hans von Ulm). Grabdenkmäler von Angehörigen der Familien von Kaltental und von Baldeck aus dem 15. und 16. Jahrhundert; 2 Pfarreien. Katholisch zur Pfarrei St. Paulus im Stadtteil Ludwigsburg.

Name: Burg Holderburg. Schloss Oßweil.
Datum der Ersterwähnung: 1100 [Beginn 12. Jahrhundert]
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