Geschichte: | Zu 762 Etinheim (Корialüberlieferung 12./15. Jahrhundert), 826 Etinheim, von Personenname, möglicherweise vom Namen des Straßburger Bischofs und Klostergründers Eddo oder dem seiner Vorfahren. Durch Reihengräberfunde als Ort der Merowingerzeit nachgewiesen. Bedeutenden Grundbesitz hatten Kloster Ettenheimmünster, dem Papst Honorius III. 1225 seinen Dinghof bestätigte, und die Straßburger Kirche. Ein Adel von Ettenheim tritt in spärlichen Nennungen und ohne erwiesenen genealogischen Zusammenhang im 12. bis 14. Jahrhundert auf. Die Herrschaftsrechte waren wohl ehemaliger Besitz von Ettenheimmünster, wurden von den Bischöfen aber dem Kloster entzogen. Ettenheim war bereits im 13. Jahrhundert Sitz eines straßburgischen Vogtes. 1350 gehörten zu Ettenheim die Dörfer Kappel, Trisloch, Grafenhausen, Reichenweier und Adelshofen. 1394 sind dazu noch Ringsheim und Nonnenweier genannt. Schon im 14. Jahrhundert mehrfach verpfändet, war Ettenheim mit den zugehörigen Dörfern 1401-1528 an die Stadt Straßburg versetzt, seither aber mit Orts- und Landeshoheit direkt beim Hochstift. Die Bischöfe besaßen in Ettenheim ein Schloß. 1791-1803 diente es Kardinal Rohan nach seiner Vertreibung aus dem linksrheinischen Bistumsgebiet als ständige Residenz, später als Amtshaus. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde im 18. barockisiert ; sein älteres Kellergeschoß ist wohl das einer früheren Wasserburg. Ettenheim besaß spätestens seit Anfang des 13. Jahrhundert einen Markt, den Kaiser Friedrich II. gegen den Willen des Straßburger Bischofs nach Mahlberg verlegte, bis 1236 eine Regelung zustande kam, die den Handel an beiden Orten erlaubte. Stadterhebung im 13. Jahrhundert; 1304 wird Ettenheim erstmals als oppidum bezeichnet und werden Rat und Bürgerschaft genannt. Im 16. Jahrhundert leiteten Schultheiß und Bürgermeister gemeinsam mit dem Rat die Geschicke der Stadt. Der ursprüngliche Grundriß war fast kreisförmig, er erfuhr vor 1549 in der nördlich gelegenen Vorstadt eine Erweiterung. Entstehungszeit der Ummauerung unbekannt. Unteres, Oberes Tor und Ringsheimer oder Thomastor stammen aus dem Ende des 18. Jahrhundert (1786, 1778, 1783) und wurden erst im 19. Jahrhundert abgebrochen, der Hexenturm 1769 bei der Erbauung der Stadtkirche. Das Rathaus mit Glockenturm im Zentrum der Stadt wurde 1757 erbaut. Im Verlauf der Schlacht von Ettenheim im Jahr 1637 zwischen Bernhard von Weimar und dem kaiserlichen General Johann von Werth wurde der Ort fast völlig zerstört. Ettenheim war Sitz eines straßburgischen Oberamtes, kam 1803 an Baden, bis 1809 Amt Mahlberg, 1809-1924 Amt Ettenheim, dann Bezirksamt (1939 Landkreis) Lahr. Seit 1973 Ortenaukreis. Zur alten Ettenheimer Waldgenossenschaft gehörten Ettenheim, Altdorf, Orschweier, Grafenhausen, Kappel, Ringsheim, Wallburg, Dörlinbach und Ettenheimmünster, Kloster und Gemeinde. Sie wurde 1807 aufgeteilt. 1971 wurden Ettenheimmünster, Münchweier und Wallburg mit Ettenheim vereinigt, 1975 auch Altdorf. |