Steinheim an der Murr 

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Typauswahl: Gemeinde
Status: Stadt
Homepage: http://www.stadt-steinheim.de
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Einwohner: 11937
Bevölkerungsdichte (EW/km²): 515.0
Max. Höhe ü. NN (m): 392.97
Min. Höhe ü. NN (m): 177.68
PLZ: 71711

Die Stadt Steinheim an der Murr liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Ludwigsburg an der Grenze zum Rems-Murr-Kreis. Das Stadtgebiet erstreckt sich am Unterlauf der Murr im Bereich des Bottwartals und des Schozachhügellandes bis auf die weinbestandenen Höhen des Kälblings und des Bönnigs. Die bewaldeten Höhen des Billsberges im Nordosten gehören bereits zu den Löwensteiner Bergen. Naturräumlich gehört das Gebiet zu den übergreifenden Einheiten des Neckarbeckens und der Schwäbisch-Fränkischen Waldberge. Der höchste Punkt liegt auf 392,97 m, der tiefste Punkt auf 177,68 m. Steinheim ist Fundort des Homo Steinheimensis. Mit einem geschätzten Alter von etwa 250.000 Jahren stellt dies den drittältesten Fund aus der Frühgeschichte der Menschheit in Europa dar. Steinheim an der Murr besteht aus der Stadt Steinheim und den eingemeindeten Stadtteilen Höpfigheim (1973) und Kleinbottwar (1971). 1955 wurde Steinheim an der Murr das Stadtrecht verliehen. Mit der Gemeinde Murr besteht der Gemeindeverwaltungsverband Steinheim-Murr. Steinheim geht auf eine frühe Besiedlung wohl schon zu römischer Zeit zurück. 832 hatte hier das Kloster Lorsch Besitz, 972 auch das Hochstift Speyer. Der im 12. und 13. Jahrhundert bezeugte Ortsadel war Lehensträger der Grafen von Calw-Löwenstein und Württemberg-Grüningen. Das Dominikanerinnenkloster Mariental erhielt 1269 durch Schenkung den halben Ort und erwarb 1271 auch die Vogtei, die aber 1294 an König Adolf von Nassau übertragen wurde. Der dadurch erreichte Status der Reichsunmittelbarkeit wurde später mehrfach bestätigt. Unter König Albrecht I. wurde Steinheim befestigt. 1564 wurde der Ort vom Herzogtum Württemberg annektiert, behielt aber einige Freiheiten. Seit 1808 gehörte er zum Oberamt Marbach, seit 1938 zum Landkreis Ludwigsburg. In Höpfigheim, einer Siedlung der alemannisch-fränkischen Zeit, hatte 1245 das Stift Backnang Besitz und seit 1302 besaß auch das Kloster Rechentshofen hier einen Hof. Der Ort kam Mitte des 14. Jahrhunderts von den Grafen von Vaihingen an Württemberg, das ihn mehrfach als Lehen vergab, ihn 1678 einzog und dem Kammerschreibereigut zuwies. Ab 1807 gehörte das Dorf zum Oberamt Beilstein, ab 1810 zum Oberamt Marbach und seit 1938 zum Landkreis Ludwigbsburg. In Kleinbottwar, 1245 ersterwähnt, war das Stift Backnang begütert. Der Ort gehörte zur Burg (Alten-) Schaubeck, nach der sich 1272-1412 auch ein Niederadelsgeschlecht nannte. Württemberg erlangte 1406 einen Teil der Hoheits- und Besitzrechte und belehnte mit seiner Ortshälfte 1480 die von Plieningen, die 1497 auch die bis dahin dem Kloster Steinheim gehörende Hälfte dazukauften. 1641 erhielten sie das Mannlehen als volles Eigentum. Nach ihrem Aussterben kam das Dorf durch Erbschaften an verschiedene Besitzer, zuletzt 1853 an die Grafen Adelmann von Adelmannsfelden. 1805 fiel die Herrschaft an Württemberg und wurde ab 1807 dem Oberamt Marbach zugewiesen. 1938 kam die Gemeinde zum Landkreis Ludwigsburg. Der Hauptort Steinheim an der Murr hat sich seit 1945 sichtbar entwickelt. In den Nachkriegsjahren entstanden nördlich des alten Ortes ausgedehnte Neubaugebiete, die ab Ende der 1960er Jahre in mehreren Phasen durch weitere, nunmehr kleinere anschließende Gebiete nach Norden zu ergänzt wurden. Seit dem Ende der 1990er Jahre werden vorwiegend kleinere Areale im Nordwesten und Osten erschlossen. Größere Gewerbeflächen sind am südlichen Ortsrand entstanden. Steinheim an der Murr ist durch die nahegelegene A81 sowie Landes- und Kreisstraßen an das Fernstraßennetz angeschlossen. Ab 1894 waren Steinheim und Kleinbottwar durch die Bottwartalbahn an das Fernbahnnetz angeschlossen. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde 1966, der Güterverkehr 1989 eingestellt. Der ÖPNV erfolgt heute durch Buslinien im Rahmen des VVS.

Durch den Süden der Gemarkung fließt in einem Bogen die Murr in ihrem Muschelkalktal. Sie nimmt von Osten kommend bei Steinheim die Bottwar auf, die in ihrem unteren Abschnitt sich gleichfalls in den Muschelkalk eintieft. Auf der Gemarkung säumen das Bottwartal im Bereich des Schozachhügellandes die weinbewachsenen Keuperhöhen des Kälblings (Gipskeuper) und des Bönnigs (Bunte Mergel). Die Gipskeuperhöhen nahe des Billsberges, in deren Gebiet der bewaldete Gemarkungszipfel im Nordosten hineinreicht, zählen zu den Löwensteiner Bergen.

Wappen von Steinheim an der Murr

In Rot unter dem Fleckenzeichen in Form eines goldenen (gelben) Reichsapfels mit Kreuz sechs (1:2:3) aufeinandergeschichtete silberne (weiße) Steine.

Beschreibung Wappen

Die in Urkunden des 14. bis 16. Jahrhunderts gelegentlich auch als Stadt bezeichnete und 1955 endgültig in diesen Rang erhobene Gemeinde führte 1558 ein Siegel, das als „redende" Figur einen Steinhaufen zeigt, aus dem eine farnartige Pflanze wächst. Der Steinhaufen soll schon im 15. Jahrhundert als Siegelbild Verwendung gefunden haben. 1686 galt der „Reichsapfel" als das Marksteinzeichen des 1294 praktisch reichsunmittelbar gewordenen, 1564 aber in Württemberg einverleibten Ortes, während die Gemeindesiegel des 17. Jahrhunderts über einem Steinhaufen die Initiale S zeigen. An die Stelle der letzteren gelangte schließlich der Reichsapfel. Die Flagge ist seit 1863 belegt.

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