Großsachsenheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1090 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Südlich über dem Mettertal am Hochflächenrand mit dem Schloss der Herren von Sachsenheim. Der Ort vergrößerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg um den alten Kern vorwiegend im Norden, Westen und Osten, dabei greifen die neuen Wohnsiedlungen nordwestlich auch über die Metter hinüber. Sie liegen in den Bezirken »Fuchsäcker«, »Hinter der Schießmauer« (1951, 1952), »Klingenberg« (1955/58, 1972), »Bannhalde« (1960), »Hohwiesen-Bachweg« (1962/67), »Im Krummen Land« (1962), Wiesenstraße, östlich Mühlstraße (1964), nördlich »Bannhalde«, Zimmererpfad, an der Berntalstraße (1966, 1967, 1968), am Bahnhof, »Hanfgraben« (1970, 1972). Industriegebiet »Holderbüschle«, an der östlichen Gemarkungsgrenze zwischen Landesstraße und Bahnanlagen.
Historische Namensformen:
  • Sachsenheim 1090 [um 1090, um 1140 und 1161]
  • Sassenheim 1200 [13. Jahrhundert]
  • Gross(en)sachsenheim 1300 [seit dem 14. Jahrhundert]
Geschichte: Um 1090, um 1140 und 1161 Sachsenheim, im 13. Jahrhundert auch Sassenheim, seit dem 14. Jahrhundert Gross(en)sachsenheim. Frühe Siedlung (Reihengräberfeld im Nordteil des Ortes, kleine Gräbergruppe außerdem im Westteil). Der Name enthält entweder den Personenname Saxo, der auf angesiedelte Sachsen deutet. Im 12. Jahrhundert hatten bzw. erhielten das Priorat Reichenbach sowie die Klöster Hirsau und Odenheim hier Besitz. Großsachsenheim war der Sitz des bekannten und reichbegüterten Geschlechts der Edelfreien von Sachsenheim, Lehensleuten der Grafen von Vaihingen und seit der Mitte des 14. Jahrhunderts der Grafen von Württemberg. Die drei bedeutendsten Vertreter dieser Familie waren der Dichter Hermann (etwa 1365-1458) sowie dessen beide Söhne Hermann (etwa 1430-1508), der württembergische Landhofmeister, und Jörg (etwa 1427-1508), der Stuttgarter Kunstmäzen. 1495 erhoben die von Sachsenheim den Ort zur Stadt, verliehen ihm das Marktrecht und begannen ihn zu befestigen. Nach dem Aussterben des Ortsadels 1561 fiel die Stadt an Württemberg heim, das sie zum Mittelpunkt eines kleinen Amtes machte. Der später zeitweise in Vergessenheit geratene Stadtrechtsstatus wurde Großsachsenheim durch ein Reskript Herzog Carl Eugens vom 9. Mai 1747 ausdrücklich wieder zuerkannt. 1808 kam die Stadt zum Oberamt Vaihingen, 1938 zum Oberamt Ludwigsburg. Das Schloss der Herren von Sachsenheim, ein Renaissancebau in unregelmäßiger Zwölfeckform, 1544 anstelle der zwei Jahre zuvor abgebrannten Burg errichtet, ging 1828 in Privatbesitz über, wurde 1952 von der Stadt erworben, als Rathaus eingerichtet und ausgebaut. Landfrauenschule von 1908 bis 1954, seither Evangelisch-kirchliches Mädchengymnasium mit Heim.
Wirtschaft und Bevölkerung: Bis ins 20. Jahrhundert die Landwirtschaft der Haupterwerbszweig der Einwohner. Handel und Gewerbe vermochten sich wegen der ungünstigen Verkehrslage und der Häufung von Städten in der Umgebung nicht recht zu entfalten. Allmähliche Besserung der wirtschaftlichen Lage nach dem Anschluss an die Eisenbahnstrecke Bietigheim-Bruchsal. 1872 erste Industrieansiedlung.

Name: Burg Großsachsenheim. Schloss Großsachsenheim (der Herren von Sachsenheim).
Datum der Ersterwähnung: 1542 [vor (13./14. Jahrhundert)]

Ersterwähnung: 1291
Kirche und Schule: Das Patronatsrecht an der den Heiligen Fabian und Sebastian geweihten Pfarrkirche verkaufte Kloster Weißenburg 1291 an die Markgrafen von Baden. Im 16. Jahrhundert gelangte es von den Sachsenheim an Württemberg. Eine Kapelle in der Burg 1468 bezeugt. Die Pfarrkirche, seit der Reformation evangelisch, wurde 1484 umgebaut unter Beibehaltung des Chorturms und einer kreuzrippengewölbten Schiffseitenkapelle mit rundem Treppentürmchen. Schiff 1718 z.T. erneuert. Renaissance-Grabdenkmäler der letzten Sachsenheim. Die frühere Funktion der Kirche als stark befestigte Wehranlage auch heute noch deutlich erkennbar. Eine katholische Kirche zum Hl. Franz von Assisi wurde 1958 erstellt, die Pfarrei 1960 errichtet. Landfrauenschule 1908-1954.
Patrozinium: Heiliger Fabian und Sebastian
Ersterwähnung: 1291

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