Korntal - Altgemeinde~Teilort 

Regionalauswahl:
Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1297

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
In einer Talmulde, von bewaldeten Höhen im Norden und Süden gesäumt, ist die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Nähe Stuttgarts baulich sehr gewachsen. Von den neuen Wohngebieten gehen in ihrer Entstehung »Gehenbühl« und Sonnenbergstraße bereits auf die Jahre 1950ff. zurück, es folgten ab 1953/55 bzw. 58 jene westlich Wilhelmstraße, Gebrüder-Grimm-Weg, westlich Charlottenstraße, beim Bahnhof, Solitudeallee/Staudtstraße, Schlesierweg, Ulrich-von-Hutten-Straße, dann ab 1966 »Gschnaidt« und ab 1974 südlich Carl-Peters-Straße.
Geschichte: Der 1297 erstmals erwähnte Hof Korntal (Hauptbesitzer Stift Sindelfingen) wurde 1304 und noch 1442 als Reichslehen bezeichnet. 1333 hatten die Johanniter in Dätzingen Besitzrechte an ihm. Das Gut wechselte im 15./16. Jahrhundert wiederholt die Inhaber (von Sachsenheim, von Stammheim, von Hohenstein, Thumb von Neuburg) und wurde mehrfach geteilt. 1555 war eine Hälfte württembergisches Lehen, die andere Eigenbesitz der Thumb von Neuburg. Beide Hälften kauften 1621/29 die von Münchingen, neben die als Mitbesitzer Ende des 17. Jahrhunderts die von Görlitz traten. Im Bestreben, die sehr starke Auswanderungsbewegung aus religiösen Gründen einzudämmen, erteilte König Wilhelm I. von Württemberg dem ihm 1818 von dem Leonberger Bürgermeister Gottlieb Wilhelm Hoffmann vorgelegten Antrag auf Gründung einer eigenen pietistischen, von der Aufsicht des Konsistoriums unabhängigen Brüdergemeinde seine grundsätzliche Zustimmung. Hoffmann kaufte daraufhin am 12. Januar 1819 im Auftrag von 68 Familien von dem Graf von Görlitz und dem Freiherrn Ludwig von Münchingen um 113 700 Gulden das Rittergut Korntal. Wenige Monate später erfolgte die offizielle Gründung der kirchlich-privilegierten Gemeinde Korntal, die in ihren religiösen und politischen Angelegenheiten eine weitgehende Autonomie erhielt und unmittelbar dem Ministerium des Innern, später dem Kultministerium unterstellt wurde. Die Gemeinde entwickelte sich günstig. Durch die Güterkaufsgesellschaft, der sich fast alle Gemeindemitglieder anschlössen, praktizierte sie eine Art von christlichem Sozialismus. Wichtige Impulse gingen von ihr namentlich auf dem Sektor des Erziehungswesens durch die von ihr unterhaltenen Schulen sowie auf den Gebieten der Mission und Diakonie aus. 1919 traten an die Stelle der königlich-privilegierten Gemeinde die politische Gemeinde als Gebietskörperschaft und die Evangelische Brüdergemeinde als Religionsgemeinschaft des öffentlichen Rechts. 1958 wurde Korntal Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurden 17 Gebäude zerstört, 238 beschädigt.
Ersterwähnung als Stadt: 1958
Wirtschaft und Bevölkerung: 1868 Eisenbahnanschluss (Schwarzwaldbahn Stuttgart-Calw), 1906 Eröffnung der Strohgäubahn nach Weissach. Seit Mitte 19. Jahrhundert Industrieansiedlung.

Ersterwähnung: 1819
Kirche und Schule: 1819 Einweihung des Betsaals der Evangelischen Brüdergemeinde. Evangelische Christus-Pfarrkirche 1958. Katholische St.-Johannes-Kirche 1955 errichtet, katholische Pfarrei seit 1959. Gymnasium 1819 als Privatschule gegründet, 1880 von der Brüdergemeinde übernommen; seit 1937 Mädchenoberschule, 1821 als privates Töchterinstitut gegründet.

Suche
Durchschnitt (0 Stimmen)