Aldingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1100 [um]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Links des Neckars ist der Ort von der Talebene den Hang hinaufgewachsen und hat sich nach Süden und Norden weiter ausgedehnt. Die neuen Wohngebiete der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg südlich des alten Ortskerns entstanden in den Gebieten Garten-, Schiller-, Schul-, Cannstatter Straße (1951), »Fronäcker«, »Eckgärten« (1955/65), Cannstatter Straße, Neckarkanalstraße (1972/74), Mörikestraße (1976); jene nördlich davon in den Gebieten Ludwigsburger Straße, Tulpen-, Rosen-, Oßweiler Weg, »Ob der Steige« (1960), Christophstraße, Kelterstraße, Goldbergweg, Kocherstraße (1968/70), »Fuchsgrube« (1969/73), Eichenweg (1973). Neben Ein- und Mehrfamilienhäusern wurden im Gebiet »Fuchsgrube« auch Hochhäuser errichtet. Industrie ließ sich vorwiegend im Südwesten (Neckarkanalstraße, Bernhardslaicherweg 1956/59, »Erlenrain« 1976), Westen (Große Wiesen 1967) und Nordosten (Neckarstraße 1967/68) nieder.
Historische Namensformen:
  • Almendingen 1100 [um]
  • Aldingen 1275
  • Eldingen 1278
Geschichte: Um 1100 Almendingen, 1275 Aldingen, 1278 Eldingen (Personenname). Der Namensform nach Siedlung der ältesten Schicht. Einzelne Bestattungen der Reihengräberzeit im Ortsbereich. Gehörte zur Herrschaft der Pfalzgrafen von Tübingen-Asperg und gelangte 1308 mit der Grafschaft Asperg an Württemberg. Lehensträger des Orts waren von 1278 bis zum Aussterben ihres hiesigen Zweigs 1746 die Herren von Kaltental. Von ihrer nordöstlich der Kirche gelegenen, in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts abgebrannten Burg nur Grundmauerreste erhalten. 1580 ließ Heinrich von Kaltental am damaligen Südrand des Dorfes ein Schloss im Renaissancestil aufführen. Dieses 1836 von der Gemeinde zunächst zur Hälfte, später ganz erworbene Schloss beherbergt seit langem das Rathaus. Dem Einzug des Lehens durch Württemberg widersetzten sich die drei Vettern des letzten Aldinger Kaltental (Georg Wolf). Ihre Ansprüche wurden 1750 im Vergleichswege abgegolten. 1769 trat der Ritterkanton Kocher sein Besteuerungsrecht an dem Rittergut Aldingen an Württemberg ab. Dorf Ordnung von 1578, in der bereits die bis 1913 betriebene Neckarfähre erwähnt ist.

Name: Burg Aldingen. Schloss Aldingen.
Datum der Ersterwähnung: 1200 [13. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1100 [um]
Kirche und Schule: Die der Hl. Margareta geweihte Kirche schenkte um 1100 Winther von Oßweil dem Kloster Hirsau. 1380 veräußerten die Herren von Kaltental das Patronatsrecht an das Stift Stuttgart, dem die Kirche inkorporiert wurde. Die Reformation des Ortes setzte Herzog Christoph von Württemberg gegen den Widerstand einiger katholisch gebliebenen Angehörigen der Ortsherrschaft 1568 durch. Das Schiff der mehrfach renovierten und stark veränderten evangelischen Kirche 1398, der Chor um 1500 von Meister Hans Felber aus Ulm, genannt Ulmer, erbaut. Die Pfarrkirche birgt zahlreiche kulturgeschichtlich bedeutsame Grabdenkmäler der Herren von Kaltental vornehmlich aus dem 16. Jahrhundert. Katholische Kirche St. Petrus Canisius und Pfarrei seit 1966.
Patrozinium: Hl. Margareta
Ersterwähnung: 1100 [um]
Jüdische Gemeinde: In der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts nahm die Ortsherrschaft einige jüdische Familien auf. Aus ihnen bildete sich eine kleine israelitische Gemeinde, die 1847 mit 118 Mitgliedern ihren höchsten Stand erreichte, sich dann aber, namentlich infolge von Abwanderungen in die benachbarte Oberamtsstadt Ludwigsburg, rasch entvölkerte. Im 19. Jahrhundert Synagoge in Form eines einfachen Betraums und zeitweise eine israelitische Schule. Bereits 1886 keine jüdischen Einwohner mehr.

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