Willstätt - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1254 [1254 (Корialüberlieferung ca. 1500)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Großes Haufendorf an der Kinzig, durchflössen von einem Gewerbekanal. Der dicht bebaute Ortskern wurde im Gefolge der Industrialisierung modernisiert, die bäuerlichen Gehöfte großenteils zu Wohnhäusern umgebaut. Das Industriegebiet mit den ausgedehnten Fabrikanlagen der BASF liegt im Westen; im Südosten schließt ein großes Neubaugebiet mit Wohnblöcken und Einzelhäusern an.
Historische Namensformen:
  • Willstetten 1254 [1254 (Корialüberlieferung ca. 1500)]
  • Willstete 1284
Geschichte: 1254 Willstetten (Корialüberlieferung ca. 1500), 1284 Willstete, von Personenname. Frühmittelalterlicher Ausbauort im Bereich der Korker Mark. 1277 Burkhard und Dietwin von Willstätt Nach später Überlieferung soll Willstätt um 1262 den Geroldseckern gehört haben, wohl ein Mißverständnis daraus, daß Walter von Geroldseck als Bischof über diesen straßburgischen Besitz verfügte. Sein Nachfolger, Bischof Konrad von Lichtenberg, belehnte seine Familie mit den bischöflich-straßburgischen Dörfern rechts des Rheins. 1288 ist Willstätt als Lehen für die Lichtenberger bezeugt. Die 1376 erstmals genannte Burg, eine Wasserburg, diente zeitweise als Residenz der Lichtenberger. Willstätt wurde Sitz eines Amtes, zu dem 1440 Willstätt, Eckartsweier, Kork, Hesselhurst, Legelshurst, Neumühl, Auenheim, Odelshofen, Hundsfeld, 1/4 von Kittersburg und Marlen und einige Höfe gehörten. Willstätt heißt 1362 bürg und stat, 1372 bürg und flecken. Dennoch wurde Willstätt immer wieder auch verpfändet (1372 an Straßburger Bürger, 1395 1/4 an Kurpfalz, 1414 an Dietrich Roeder, 1450 an die Stadt Straßburg). 1480 kam der Marktflecken Willstätt mit der Herrschaft Lichtenberg im Erbgang an die Grafen von Hanau-Zweibrücken, 1736 an die Landgrafen von Hessen-Darmstadt. Im 30jährigen Krieg wurde Willstätt wiederholt von beiden Parteien besetzt, dabei 1634 und 1643 weitgehend zerstört. Das nur notdürftig wiederhergestellte Schloß diente noch als Amtshaus, bis es 1675/76 durch die Franzosen niedergebrannt und daher der Amtssitz nach Kork verlegt wurde. Beim Wiederaufbau des vollständig vernichteten Dorfes 1697 wurde auch das Gebiet des inzwischen abgetragenen Schlosses überbaut. Willstätt in allen Kriegen des 17./18. Jahrhundert niedergebrannt. 1803 an Baden, Bezirksamt Kork, 1881 Bezirksamt, 1939 Landkreis Kehl. Willstätt gehörte 1919-30 zum französischen Brückenkopf Kehl. Im 2. Weltkrieg wurde die Bevölkerung evakuiert. 1973 Ortenaukreis. 1971 wurde Sand, 1973 Hesselhurst, 1974 Eckartsweier, 1975 Legelshurst mit Willstätt vereinigt.

Name: Burg
Datum der Ersterwähnung: 1376

Ersterwähnung: 1100 [12./13. Jahrhundert]
Kirche und Schule: Willstätt war wohl zunächst Filiale von Kork, die etwa im 12./13. Jahrhundert zur Pfarrei erhoben wurde und zu der bis ins 14. Jahrhundert auch Eckartsweier zählte. 1232 ist ein Leutpriester genannt, 1300 ein Pfarrer. Das Patronat der St. Georgskirche (1357) stand den Lichtenbergern (1440) bzw. deren Nachfolgern zu. Seit der Reformation evangelische Pfarrei, barocke Pfarrkirche von 1756 mit Turm in der Westfassade. Die Katholiken zur Pfarrei Kork (Kehl).
Patrozinium: St. Georg
Ersterwähnung: 1357

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