Altenheim - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0888

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Das große Dorf im Ried setzt sich aus verschiedenen Siedlungselementen zusammen: straßendorfartige Reihe im Osten, daran anschließend ein teilweise nur locker bebauter Teil mit unregelmäßigem Grundriß, von dem fast strahlenförmige Straßen nach Westen ausgehen. Sie werden am Westrand des Dorfes durch zwei erst um die Jahrhundertwende angelegte Nord-Süd-verlaufende Parallelstraßen verbunden. Auffallend das gepflegte Ortsbild mit breiten Straßen und meist großen Hakenhöfen in Fachwerkbau mit den charakteristischen Vordächern, unter denen Tabak und Mais getrocknet wurden. Der Strukturwandel spiegelt sich im Umbau mancher Gehöfte zu Wohnhäusern. Ein geschlossenes Neubaugebiet mit Ein- und Zweifamilienhäusern entstand östlich vom Dorf, ein kleines Gewerbegebiet im Süden.
Historische Namensformen:
  • Baidanheim 0888
  • villa Altheim 1289 [1289 (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert)]
  • Altheim 1300
Geschichte: 888 angeblich als Baidanheim genannt (vgl. Auenheim, Stadt Kehl), 1289 (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert) villa Altheim, 1300 Altheim, wohl von Personenname. Siedlung der Merowingerzeit. Grundbesitz der Klöster Gengenbach und St. Georgen. Im Ort ein etwa 8 m hoher Turm, vielleicht Rest eines befestigten Wohnsitzes, jedoch kein Adel bekannt. Altenheim gehörte mit Ichenheim und Kürzell (Gemeinde Meißenheim, Verwaltungsraum Schwanau) zum reichslehenbaren Riedgang und war seit der Mitte des 13. Jahrhundert im Besitz der Geroldsecker, seit 1278 bei der Herrschaft Lahr. Mit den beiden genannten Orten wurde es 1321 als Heiratsgut an die Geroldsecker am Wasichen (Elsaß) verpfändet, die dieses zur Hälfte 1340 an die Straßburger Patrizier von Mülnheim verliehen. Noch um 1400 waren diese im Besitz der halben Ortsherrschaft, doch war 1426 die Pfandschaft wieder eingelöst, als Altenheim mit der Herrschaft Lahr an Moers-Saarwerden kam. Seit 1442 im Kondominat mit Baden, fiel Altenheim 1629 bei der Realteilung mit Lahr an Nassau. Altenheim im Jahr 1600 zum Teil, 1677 fast völlig zerstört. 1803 an Baden, 1813 Oberamt Offenburg, 1936 Bezirksamt, 1939 Landkreis Kehl, 1973 Ortenaukreis.

Ersterwähnung: 0888 [vielleicht 888, sicher 1300]
Kirche und Schule: Die Kirche von Altenheim vielleicht 888, sicher 1300 genannt. Patrozinium unbekannt. Das Patronatsrecht stand dem Bischof von Straßburg zu, der es zu Lehen ausgab, 1300-1330 an die von Schopfheim in Weiler, später beim Domkapitel. Die evangelischen Pfarrkirche für Altenheim und Müllen ist ein einfacher klassizistischer Neubau von 1808/13 mit ehemaligen Chorturm (15./16. Jahrhundert), nach Zerstörung 1945 wiederaufgebaut 1951. Die Katholiken zur Pfarrei Müllen.

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