Jungbrunnen - Wohnplatz
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Typauswahl: | Ortsteil – Historisches Ortslexikon |
Typ: | Wohnplatz |
Liegt auf Gemarkung: | Feckenhausen |
Ersterwähnung: | 1468 |
Ortsgeschichte
Ortslage und Siedlung (bis 1970): | Hof. |
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Geschichte: | Als Erzherzogin Mechthild, die Witwe Albrechts VI. von Österreich, 1468 den Rottweiler Patrizier Balthasar Lutz mit Feckenhausen belehnte, war davon auch der Jungbrunnen betroffen, der als eine Quelle, die »zu baden nützlich sein soll«, bezeichnet wurde. 1514 kam der Jungbrunnen zusammen mit Feckenhausen in die Hand des Rottweiler Spitals, als Balthasar Lutz damit ein Leibgeding für sich und seine Frau bezahlte. Der Jungbrunnen gehörte immer zu Feckenhausen, weshalb der jeweilige »Jungbrunner« am dortigen Jahrgericht teilzunehmen hatte. Die Bedeutung des Jungbrunnens beruhte auf seiner Heilquelle, die vielfach in der Bäderliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts berücksichtigt ist. 1564 bestand der Jungbrunnen aus einem mehrstöckigen Hauptgebäude, einem offenbar beheizbaren Brunnenhaus sowie einer Scheuer. Die Besucher kamen vorwiegend aus der näheren Umgebung. Dem Rottweiler Rat lag die Entwicklung des Jungbrunnens sehr am Herzen. Er ließ die Zugangswege verbessern und sorgte dafür, dass bereits 1654 die Kriegsschäden beseitigt wurden. 1685 ist erstmals eine Kapelle erwähnt. Der Niedergang wurde der ungünstigen Verkehrslage zugeschrieben, an dem auch die Verbesserung der Zugangswege in den 1780er-Jahren nichts ändern konnte. 1800 werden elf Betten erwähnt, die aber größtenteils unbrauchbar waren. Als der Badebetrieb unbedeutend geworden war, wandelte man das Anwesen in ein Bauerngut um und vergab es 1791 erstmals als Drittelgut. Zuvor hatte die Spitalleitung noch zusätzliche Ackerflächen erworben. 1802 gehörten zum Hof mit Bad und Taferngerechtigkeit rund 41 Jauchert Ackerfläche. |