Backnang - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 1067

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Ortskern, die früher ummauerte Altstadt mit unregelmäßigem, dem Gelände angepasstem Grundriss, liegt am linken Talhang einer Murrschlinge zu Füßen des Burgbergs, auf dem sich die älteste Siedlungsgruppe, die Gebäude um den Stiftshof, befindet. Inmitten der mit beachtlichen Fachwerkbauten durchsetzten Altstadt steht das Fachwerkrathaus von 1716/18. Nach 1871 erfolgte die Erweiterung der Stadt auf die Talsohle sowie die Hochfläche südlich der Murr um den Bahnhof (1876). In der Talgasse befinden sich noch heute einige Großbetriebe, während sich andere, wie auch größere Wohnviertel nordwestlich der Altstadt, auf der Hochfläche nördlich der Murr ansiedelten, u.a. die Robert-Kaess-Siedlung (1934). Die Umgehungsstraße der B 14 mit dem Murrtalviadukt bis zum Wasserturm bildet heute die Westgrenze des Stadtgebiets. Beiderseits, namentlich östlich der Sulzbacher Straße, entstanden ausgedehnte Wohnsiedlungen der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ziehen sich bis zur Plattenwaldsiedlung (1950) hin, die das Stadtgebiet nach Osten abschließt. Weitere Ausdehnungen der Stadt richteten sich vorwiegend nach Norden und Nordosten. Unter den Neubaugebieten wurden »Rötlensweg«, »Sachsenweilersiedlung« 1950, »Taus«, »Plaisir« 1954, »Schöntaler Höhe« 1960, »Dresdner Ring« (Hochhäuser) 1970, »Wasserturm« 1965 begonnen. Von 1950/56 siedelte sich Industrie auch in den Bezirken »Benzwasen« und »Murrtal-Gerberstraße« an.
Historische Namensformen:
  • Baccane 1067
  • villa Backnang 1116 [Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert]
  • villa Baggenanc 1134
Geschichte: 1067 Baccane (?), 1116 (Kopialüberlieferung 16. Jahrhundert) villa Backnang, 1134 villa Baggenanc. Grundwort wohl zu -wang (Feldflur) gehörig, Bestimmungsort ungedeutet. Hochmittelalterliche Ausbausiedlung in einer Murrschleife mit einer Burg bei der heutigen Stiftskirche als Kern. Die 1067 nach Backnang genannten zwei Hesso, Vater und Sohn, gehören wohl zur Familie der Hessonen, die zeitweilig Grafen im Sülchgau waren; die Herren von Wolfsselden gehören zu dieser Familie. Backnang kam wohl über eine Erbtochter an die Markgrafen von Baden, die es zur Stadt erhoben (1231 wird ein Schultheiß genannt, 1245 heißt die Siedlung oppidum). Die Markgrafen gründeten vor 1116 ein Stift, in dem sie ihr Erbbegräbnis hatten. Als Mitgift seiner Frau kam Backnang mit der Stiftsvogtei 1297 an Graf Eberhard I. von Württemberg. 1235 wurden Backnang und das Stift verwüstet. Im Reichskrieg gegen Graf Eberhard I. musste sich Backnang 1312 an das Reich und die Stadt Esslingen ergeben. Im Bauernkrieg 1525 wurde das Stift geplündert. Brandkatastrophe im 30jährigen Krieg 1635. Juli 1693 von den Franzosen verbrannt. Unter württembergischer Herrschaft wurde Backnang Amtsstadt, 1806/07 Oberamtsstadt, 1938 Kreisstadt. Personen: Johannes Magirus, 1537-1614, Abt von Maulbronn und Propst in Stuttgart.
Ersterwähnung als Stadt: 1245
Wirtschaft und Bevölkerung: Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich in Backnang das Ledergewerbe so, dass Backnang als Gerberstadt bekannt wurde (1870: 102 Meister und 450 Gesellen). Im 19. Jahrhundert siedelte sich ein Spinnereibetrieb an, der zum größten süddeutschen Betrieb in seiner Branche anwuchs, sowie die heute bekannte Maschinen- und Fahrzeugindustrie. Beträchtliche Förderung brachte die 1876 eröffnete Eisenbahnverbindung nach Stuttgart. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich in Backnang zusätzlich noch bedeutende elektrotechnische Industrie angesiedelt.

Name: Burg Backnang.
Datum der Ersterwähnung: 1000 [11. Jahrhundert]

Ersterwähnung: 1116
Kirche und Schule: Die Stiftskirche zum Hl. Pankratius wird 1116 erstmals genannt, als Papst Paschalis das Augustinerchorherrenstift in seinen Schutz nahm. Anstelle der Pankratiuskirche wurde 1122 eine Michaelskirche als Pfarrkirche erbaut, die 1160 dem Stift inkorporiert wurde. 1477 erfolgte die Umwandlung in ein weltliches Kollegiatstift. In der Reformation wurde das Stift aufgehoben, im Interim wieder eingerichtet. Der letzte Propst starb 1557. 1635 nahmen Jesuiten das Stift in Besitz, das sie bis 1648 inne hatten. Evangelische Pfarrkirche, vormals St. Pankratius, mit spätromanischen Chorseitentürmen (Teile davon aus dem frühen 12. Jahrhundert), spätgotischer Chor mit Netzrippengewölbe; Schiff 1697 (nach dem Brand von 1693) als flachgedeckter Predigtsaal wiederaufgebaut. Zweigeschossige netzrippengewölbte Sakristei mit zwei spätgotische Schränken. Krypta, einst Grablege badischer Markgrafen, 1929 aufgedeckt. Darin Erzplatten mit badischem Wappen und spätere Grabplatten. Heute 3 Pfarreien. Von der 1693 abgebrannten Michaelskirche ist nur der frühgotische Chor (im sogennaten Turmschulhaus) erhalten, 1614 von Heinrich Schickhardt mit einem 1693 neugeformten Turm überbaut. Spätgotische Totenkirche zu Unserer lieben Frau bzw. St. Lorenz an der Sulzbacher Straße. Daneben ist 1465 noch eine Kapelle zu Unserer lieben Frau bezeugt, 1525 eine mit demselben Patrozinium »im Eckhartsbach in der Vorstadt«. Evangelische Matthäuskirche von 1962 mit 2 Pfarreien. Markuskirche mit einer Pfarrei. Katholische Kirche und Pfarrei Johannes Baptista von 1894; Christkönigskirche 1965 erbaut, Pfarrei seit 1969.
Patrozinium: Hl. Pankratius
Ersterwähnung: 1116

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