Geisingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0764

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Planmäßige Stadtanlage am Eingang des Donautals in die Alb am Fuß des Wartenbergs. Rechteckiger, dicht bebauter Stadtkern mit unregelmäßig gitterförmigem Straßennetz. Siedlungserweiterung der Nachkriegszeit im Norden mit Ein-und teilweise auch Zweifamilienhäusern. Weiter nördlich, etwas außerhalb der übrigen Bebauung - bereits jenseits der Autobahn - weitere Neubauten in Hanglage. Am Ostrand der Stadt modernes Zementwerk, das auf eine ältere Zementfabrik zurückgeht. Zwischen Zementwerk und Stadtkern fünfgeschossiger Flachbau mit ausgedehnten Gartenanlagen (Altenpflegeheim). Gewerbegebiet im Osten.
Historische Namensformen:
  • Chisincas 0764
  • Gisinga 0829
Geschichte: 764 Chisincas, 829 Gisinga, von Personenname. Der Name sowie ein Reihengräberfriedhof bei der Kirche weisen den Ort der ältesten Siedlungsschicht zu. 764 übergab Dudo seine Besitzungen in Geisingen an St. Gallen. Reichenauer Besitz zwar nicht bezeugt, doch nicht unwahrscheinlich. Der Ort war Mittelpunkt einer weltlichen Grundherrschaft der seit 1086 bezeugten edelfreien Herren von Geisingen, die um 1100 auf den Wartenberg umsiedelten und sich dann danach nannten. Örtliche Adelsfamilie im 13. und 14. Jahrhundert, fürstenbergische Lehensleute. Zwischen 1250 und 1300 gründeten die Wartenberger einen Markt in Geisingen, dem sie vor 1318 Stadtrecht verschafften. Stadtpatronin die heilige Agatha. Frühester Kern der Stadtanlage vermutlich neben dem älteren Dorf (heute Vorderstadt), spätestens seit 1407 ummauert. Grundriß ein regelmäßiges Rechteck mit rippenförmigem Straßennetz. Nach Brand 1487 ein kleiner Nordteil regelmäßig wiederaufgebaut, der anschließende Südteil nur teilweise und ohne erkennbaren planmäßigen Grundriß neuerrichtet. Als Zubehör der Herrschaft Wartenberg gelangte Geisingen 1318 an die Fürstenberger und war seit 1542 Amtsstadt und bis 1570 Sitz der fürstenbergischen Regierung. Fürstenbergisches Schloß in der Stadt, 1367 als Baerfrid erwähnt, 1849 abgebrannt, heute Krankenhaus. Übergang an Baden 1806; 1807 Amt Hüfingen, 1824 Amt Möhringen, 1844 Bezirksamt/Landkreis Donaueschingen, 1973 Landkreis Tuttlingen. 1934 Wartenberg eingemeindet.

Ersterwähnung: 1321
Kirche und Schule: Kirche 1321 genannt, bis 1536 Filiale von Kirchen, dann selbständig. Katholische Kirche St. Nikolaus von 1551. Einschiffig, flachgedeckt, Turmuntergeschoß 12. Jahrhundert, 1910 vergrößert und erneuert, 1966/67 renoviert. Seit 1384 eine Walpurgiskapelle außerhalb der Stadt bezeugt, an der 1480 eine Bruderschaft für den fürstenbergischen Adel gestiftet wurde. Nur 1469 als Pfarrkirche für Geisingen genannt. Nach gotischem Vorgängerbau 1885 neuerrichtet. Wallfahrtskapelle Heiliges Kreuz von 1741, nur Chor und Querschiff vollendet, 1974/75 restauriert, 1323/29 und 1384 Klausnerinnensammlung erwähnt. Evangelische Kirchengemeinde mit Nebenorten Aulfingen, Gutmadingen, Kirchen-Hausen und Leipferdingen; seit 1.1. 1977 in die württembergische Evangelische Landeskirche umgegliedert. Kirche seit 1957.
Patrozinium: St. Nikolaus
Ersterwähnung: 1551

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