Mühlheim an der Donau - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0843

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Planmäßig angelegte Stadt auf einer Weißjuraterrasse über dem südlichen Donauufer. Trapezförmiger Stadtkern mit drei Längs- und zwei Querstraßen, die das Stadtinnere in unregelmäßige Häuserblöcke einteilen. Ausgedehnte Siedlungserweiterung nach Süden und auf der gegenüberliegenden Seite der Donau n des Flusses.
Historische Namensformen:
  • Muleheim 0843
Geschichte: 843 Muleheim, wohl von den Mühlen im Wulfbachtal. Reihengräber belegen frühe Besiedlung beim Wohnplatz Altstadt, Benennung nach den Mühlen kaum vor dem 7./8. Jahrhundert möglich, vielleicht nachträglich umbenannt. Reichenau soll 790 Schenkungen am Ort erhalten haben, Besitz des Klosters wird 843 erwähnt. Schenkungen an Kloster Petershausen zwischen 980 und 996, an Kloster Salem 1218. Als Reichenauer Lehen scheint der Ort früh an die Grafen von Zollern gelangt zu sein. Diese gründeten in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert auf der rechten Seite der Donau südlich an das bereits vorhandene Schloß anschließend als Hauptort der gleichnamigen Herrschaft die 1241 als burgum erstmals erwähnte Stadt, für die 1266 ein Schultheiß genannt wurde. Die einst mit Mauern umgebene Stadtanlage erstreckt sich etwa in Nord-Süd-Richtung auf einem Bergausläufer über dem Tal mit in gleicher Richtung laufender Hauptstraße und zwei Parallelstraßen, die von schmalen Quergäßchen durchschnitten werden. Zwei Tore schützten den nördlichen und südlichen Zugang zur Stadt. Das Rathaus anscheinend bald nach 1409 erbaut und 1762 erneuert. Stadt und Herrschaft wurden 1303 an das Btm Konstanz verpfändet, von Graf Friedrich von Zollern 1391 an Konrad von Weitingen verkauft und von dessen Neffen 1409 an die Herren von Enzberg veräußert. Die Herrschaft umfaßte Mühlheim, Irndorf, Nendingen, Stetten, Bronnen, Kraftstein, Böttingen, Königsheim, Mahlstetten, Allenspach, Worndorf, Aggenhausen und Buchheim. Sie steuerte zum Ritterkanton Hegau, Osterreich forderte aber für Hohenberg in den meisten Orten der Herrschaft die Landeshoheit und die hohe Jurisdiktion. Ein 1544 zwischen Österreich und den Herren von Enzberg geschlossener Vertrag beließ den letzteren u.a. die hohe Obrigkeit über Mühlheim und Zubehör auf dem rechten Donauufer, ferner die hohe Obrigkeit über Altmühlheim, das Dorf Stetten und über die dazugehörigen Mühlen. An der Stelle der alten Burg wurde 1751-1753 in der Nordwestecke der Stadt nach Plänen Bagnatos das stattliche Schloß der Freiherren von Enzberg errichtet. Während des 30jährigen Krieges hatte die Stadt soviel zu leiden, daß sie 1633 nur noch 10 Einwohner hatte. Ein größerer Stadtbrand richtete 1890 Schaden an. Mit der Mediatisierung 1805/06 fiel die Herrschaft an Württemberg, die Mühlheim dem Oberamt Tuttlingen zuteilte. Seit 1938 gehört die Stadt zum Landkreis Tuttlingen.

Ersterwähnung: 1275
Kirche und Schule: Die frühromanische St. Galluskirche in der Altstadt war längere Zeit Pfarrkirche der Stadt und ihr Friedhof wurde bis ins 19. Jahrhundert belegt. Bereits 1275 ist ein Pleban an ihr nachgewiesen. In ihrer Nähe steht die Veitskapelle. Die angeblich 1209 von Graf Friedrich von Zollern erbaute Stadtkirche (St. Maria Magdalena) wurde 1466 und 1718 renoviert und 1794/96 durch die Patronatsherren von Enzberg neu erbaut, wobei ihr der got. Turm belassen wurde. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf auf dem Welschenberg wurde 1652 als Kapelle errichtet, 1661 erweitert, 1754-1756 durch eine größere Kirche ersetzt, 1811 aufgehoben und 1813 abgebrochen. Das Patronat der Pfarrstelle steht noch heute der Familie von Enzberg zu. Die katholische Pfarrei Mühlheim umfaßt auch die Gemeinde Neuhausen ob Eck (Verwaltungsraum Tuttlingen), zum Sprengel der evangelischen Pfarrei gehören seit 1963 der Ortsteil Stetten und die Gemeinden Bärenthal, Beuron, Fridingen a.d.D., Irndorf, Kolbingen, Nendingen und Renquishausen. Die evangelische Christuskirche in Mühlheim-Vorstadt wurde 1965 erbaut.
Patrozinium: St. Gallus
Ersterwähnung: 1275

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