Möhringen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0786

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Stadt auf der linken Talaue der Donau bei der Einmündung des Krähenbachs in einer sehr geschützten Lage. Weitgehend rechteckiger Stadtkern, der von einer Längsstraße durchzogen wird, auf welche die Querstraßen rechtwinkelig einmünden. Junges Siedlungswachstum nach Оsten und Südwesten. Größeres Neubaugebiet aus den 50er Jahren sowie teilweise aus jüngerer Zeit im Norden entlang dem Krähenbachtal. Es ist weitgehend mit uniformen Giebeldachhäusern bebaut. Gewerbegebiet im Оsten und Süden.
Historische Namensformen:
  • Mereingun 0786
  • Meringas 0805
  • Mereheninga 0882
Geschichte: 786 Mereingun, 805 Meringas, 882 Mereheninga, von Personenname. Reihengräberfelder nordöstlich der Stadt, beim Bahnhof südlich der Donau und im Donaubett belegen die Entstehung vielleicht aus mehreren Siedlungsansätzen in der frühen Merowingerzeit. Bei der Erstnennung Schenkungen an St. Gallen. Um 973 vergabte Herzog Bertold den Ort an Kloster Reichenau. Die Vogtei über den Reichenauer Besitz übte zunächst eine örtliche Adelsfamilie von Möhringen, gleichen Geschlechtes wie die von Hattingen, von 1092 bis 1337 bezeugt, aus. 1277 wurde ein reichenauisches Vogtamt für Möhringen-Hattingen errichtet. Wohl von der Reichenau gelangten verschiedene Rechte an Heinrich von Klingenberg, Bischof von Konstanz, der vermutlich um 1300 Möhringen zur Stadt erhob. 1308 und 1324 als Stadt bezeichnet. Die Blutgerichtsbarkeit blieb jedoch noch das ganze 14. Jahrhundert bei Reichenau, erst vor 1408 ging auch die hohe Gerichtsbarkeit an Klingenberg über. Stadtanlage mit zunächst drei Toren. Niederes Tor im Osten, Tor im Norden und Oberes Tor im Westen. Nach der Zerstörung der Stadtbefestigung 1632 erfolgte Wiederaufbau mit Laubertor im Osten, Rondell im Norden, Judentor im Westen und Angertor im Süden, alles 1848 abgetragen. Den Grundriß der Altstadt bildet ein Rechteck mit rechtwinklig einmündenden Querstraßen in eine Längsstraße. 1520 verkauften die Klingenberg ihre Herrschaft Möhringen, die die Stadt und Burg sowie die Dörfer Ippingen und Eßlingen umfaßte, an die Grafen von Fürstenberg. 1527 wurde die ganze Herrschaft an den Schaffhauser Bürger Hans am Stad zu Randegg verpfändet, 1553 durch Fürstenberg wieder zurückerworben. 1625 gingen schließlich auch die reichenauischen Rechte an die Grafen über. Ehemaliges Klingenberger Schloß im Norden der Stadt, fürstenbergisches Schloß im Süden von 1697/99, heute Rathaus. Seit dem 15. Jahrhundert Rot-, Weißgerber und Weberhandwerk, im 18. Jahrhundert Uhren-, Instrumenten-und Tuchmacher, im 19. Jahrhundert 12 Jahrmärkte, größte Schafmärkte in Baden. Durch den Eisenbahnbau, der Tuttlingen und Immendingen begünstigte, verloren die Märkte seit 1870 an Bedeutung. 1806 an Baden, 1807 Amt Möhringen errichtet. 1813 aufgelöst und zum Amt Engen, 1824 Amt Möhringen wiedererrichtet, 1844 aufgelöst zum Amt Engen, 1936 Bezirksamt/Landkreis Donaueschingen, 1973 Landkreis Tuttlingen.
Ersterwähnung als Stadt: 1300 [um 1300]

Ersterwähnung: 1211
Kirche und Schule: 1211 Pleban, 1275 Kirche bezeugt, im Mittelalter dem Kloster Reichenau inkorporiert. Katholische Kirche St. Andreas Ende des 16. Jahrhunderts erbaut. Spätgotischer, flachgedeckter Saalbau. Chor von 1547, 1901 erneuert. 1934 Turm erbaut, 1951 renoviert. Patronatsrecht zunächst bei Reichenau, ab 1364 bei Konstanzer Bürgern, dann bei der Ortsherrschaft. Eine Kirche St. Johann noch im 16. Jahrhundert erwähnt. Tertiarierinnenklause 1373 genannt, 1399 Neustiftung, 1450 mit Brunnen (s.u.) vereinigt. Dominikanerinnensammlung 1489 gestiftet, vor 1660 abgegangen. Evangelische zur Pfarrei Immendingen, eigene Kirche 1952 eingeweiht.
Patrozinium: St. Andreas
Ersterwähnung: 1550 [Ende des 16. Jahrhunderts]
Jüdische Gemeinde: Juden offenbar schon im 13. Jahrhundert, dann wieder im 16. Jahrhundert ansässig.

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