Wurmlingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0797

Historische Namensformen:
  • Wurmeringa 0797
Geschichte: 797 Wurmeringa, von Personenname Wurmhari. Im Ortsbereich wurden mehrfach Reihengräber aufgedeckt, die für eine Ansiedlung seit Beginn des 6. Jahrhundert zeugen. Erste urkundliche Nennung anläßlich einer Schenkung an das Kloster St. Gallen. Dieses brachte im Laufe der Zeit fast den gesamten Ort an sich und verkaufte ihn 1299 an das Domkapitel Konstanz, dem 1301 Graf Friedrich von Zollern auch sein ursprünglich von St. Gallen und dann von Konstanz zu Lehen gehendes Vogtrecht abtrat. 1266 wird eine ortsadelige Familie genannt, die zur Ministerialität der Grafen von Zollern gehörte. Das Domkapitel Konstanz machte Wurmlingen 1300 zum Hauptort seiner Herrschaft Konzenberg. Neben Konstanz waren die Herren von Lupfen, die Meier von Trossingen, 1358 Peter von Emmingen, 1431 Heinrich von Nusplingen, 1496 Junker Ruf von Reischach sowie die Klöster Rottenmünster und Amtenhausen am Ort begütert. Das Kapitel trat den Ort 1600 an die Dompropstei ab. Die Herrschaft Konzenberg besaß alle Rechte im Ort, doch beanspruchte Österreich auch die Landeshoheit, konnte sich aber nicht durchsetzen. In Wurmlingen starben 1601 128 Personen an der Pest, 1635 sogar ein Drittel der Einwohner. 1639 brannte der halbe Ort ab. Wurmlingen fiel 1802/03 an Baden, 1806 an Württemberg und gehörte seitdem zum Oberamt/Landkreis Tuttlingen.

Ersterwähnung: 0868
Kirche und Schule: Die Kirche von Wurmlingen wurde im Besitz des Klosters St. Gallen erstmals 868 erwähnt. An ihr ist 1275 ein Rektor nachgewiesen und sie war namengebender Sitz des Landkapitels. Bis 1756 war Weilheim Filialgemeinde, im 15. Jahrhundert vermutlich auch Rietheim. Neben der Pfarrei bestanden drei Kaplaneien. Das Patronat über die geistlichen Stellen kam vom Kloster St. Gallen über das Bistum Konstanz an die Dompropstei, 1802/03 an Baden und 1806 an Württemberg. Auf dem Platz des Pfarrhauses stand bis 1631 eine Klausur der Franziskanerinnen von Konstanz. Die mitten im Ort gelegene Pfarrkirche St. Gallus wurde 1782-1784 erbaut und ausgemalt, ihr Turm ist im Untergeschoß spätgotisch. Die St. Sebastian und St. Rochus geweihte große Kirche im Friedhof wurde 1613 erbaut und 1764 von den Kapuzinern umgebaut, deren daran anstoßendes Hospiz 1809 aufgehoben und 1815 abgebrochen wurde. Die Evangelischen gehörten bis 1979 zur Pfarrei Tuttlingen-West; seit 1.1. 1980 selbständige Pfarrei.
Patrozinium: St. Sebastian und St. Rochus
Ersterwähnung: 1613

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