Engen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0796 [796/954 (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert)]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Der Stadtkern besteht aus der auf einem nach Süden abfallenden Bergsporn östlich des Talbachs gelegenen dreieckförmigen, nach Süden spitzwinkelig zulaufenden Altstadt und der im Norden anschließenden mittelalterlichen Vorstadt. Hauptachse der planmäßig gegründeten Altstadt ist die Hauptstraße, die sich am höchsten Punkt zum viereckigen Marktplatz erweitert. Ihre nördliche Verlängerung ist die wohl als mittelalterlicher Straßenmarkt angelegte heutige Hindenburgstraße, die einzige Straße der Vorstadt. Die Bebauung innerhalb des engen mittelalterlichen Stadtkerns ist mit geschlossenen Straßenfluchten, die aus zwei- bis viergeschossigen traufständigen Häusern gebildet werden, sehr dicht. Die westliche und östliche Stadtmauer, auf der durch die in der mittelalterlichen Stadt vorherrschenden räumüchen Enge Häuser errichtet wurden, ist weitgehend erhalten. Nach Aufriß und Funktion bildet der Bereich um Stadtkirche, Rathaus und Marktplatz das Zentrum der Stadt. Westlich der Bahnlinie liegt am Fuß eines durch Talbach und Zimmerholzer Wildbach gebildeten Riedels mit dem heute noch teilweise landwirtschaftlich genutzten Stadtteil Altdorf der dörfliche Vorläufer der Stadt. Junge Erweiterungen dehnten das bebaute Stadtgebiet nach Norden, Nordosten, Westen und Süden aus, einsetzend im Westen unterhalb der Alt-und Vorstadt im Zusammenhang mit dem Bahnbau, wo im Anschluß an den Bahnhof auch Industrieanlagen und Gewerbebetriebe entstanden und nördlich der Vorstadt eine Wohnbebauung einsetzte. Ausgedehnte Neubaugebiete im Anschluß an die Bebauung des 19. und frühen 20. Jahrhundert im Nordosten und Оsten sowie westlich der Bahnlinie. Weiteres Neubaugebiet im Süden der Altstadt.
Historische Namensformen:
  • Engen 0796 [796/954 (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert), 1179]
  • (de) Engin 1086 [1086 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert), 1092]
Geschichte: 796/954 (Корialüberlieferung 15. Jahrhundert) Engen (fraglich), 1086 (Корialüberlieferung 12. Jahrhundert) (de) Engin, 1092 (de) Engin, 1179 Engen. Wohl Altsiedelort. Dieser vermutlich das erst im 13. Jahrhundert erscheinende Altdorf. Stadtgründung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. In die Stadt einbezogen der Burgbezirk an ihrem höchsten Punkt mit dem späteren Rentamt, häufig umgebaut, im 16. Jahrhundert unter Verwendung älterer Bauteile. Edelfreie Herren von Eengen 1086-1138. Das Schloß Krenkingen (1400), wohl nach einem Besitzer benannt, ist zweiter Burgsitz in der Stadt auf isoliertem Felsen. Bauteile im wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert. Die Herrschaft vermutlich zunächst bei den Herren von Engen, später alle Rechte bei den von Hewen und den Fürsten von Fürstenberg. Seit 15./16. Jahrhundert Sitz der Verwaltung der Herrschaft (Hohen-)Hewen, Obervogteiamt. Anfall an Baden 1806, 1807 zunächst Sitz eines standesherrlichen Amtes, dann Bezirksamt. Nach seiner Aufhebung 1936 dem Bezirksamt, seit 1939 Landkreis Konstanz unterstellt.

Name: Burg; Schloß Krenkingen
Datum der Ersterwähnung: 1400

Ersterwähnung: 1039
Kirche und Schule: Pfarrkirche 1271, St. Martin 1039, Eigenkirche der Ortsherrschaft und Quartkirche, stand in Altdorf; beim Bahnbau abgerissen. Pfarrechte im 16. Jahrhundert bei der Kapelle Unserer Lieben Frau (1333) in der Stadt. Patronat bei der Ortsherrschaft. Sprengel: Anseifingen, Bargen, Bittelbrunn, Ehingen bis 1617, Neuhausen, Welschingen bis 1519 und Zimmerholz, heute auch Versorgung von Stetten. Aus der Marienkapelle in der Stadt, von der das romanische Westportal aus der Zeit um 1250 erhalten ist, ist die Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, Johann und Martin hervorgegangen. Spätgotische dreischiffige Rundpfeilerbasilika mit quadratischem Altarhaus und Westturm, um 1746 barock umgestaltet. Wandmalereien um 1500, Epitaphien. Kloster St. Wolf gang, um 1320 Schwesternsammlung, 1393 den Konstanzer Dominikanern unterstellt, 1803 aufgehoben. Gebäude auf der Stadtmauer, 16./17. Jahrhundert, jetzt Heimatmuseum und Archiv. Kapuzinerkloster 1616, 1802 aufgehoben. Kirche Mariae Verkündigung 17. Jahrhundert Siechenhaus seit 1380. Lupferbühlkapelle 1526 geweiht, Neubau 1600. St. Wendelinskapelle 18. Jahrhundert, neugotische Kapellen St. Ottilia, St. Erasmus, Talkapelle 1525 St. Wolfgang, Jakob und Michael, erneuen 17./18. Jahrhundert, Evangelische ab 1902 von Immendingen versehen, 1925 Filiale von Immendingen, 1936 Vikariat, seit 1947 Pfarrei. Zum Sprengel gehören die ganze Stadt Engen sowie die Ortsteile Binningen, Duchtlingen und Weiterdingen der Gemeinde Hilzingen. Evangelische Kirche von 1909. Lateinschule im 16. Jahrhundert.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1039
Jüdische Gemeinde: Judengemeinde im 13. Jahrhundert durch Pogrom aufgelöst, vereinzelt Neuniederlassung von Juden seit 1496.

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