Schienen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0822 [822/38]

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Haufendorf in Talmuldenlage. Geschlossene Neubaugebiete am Käppeleberg im Оsten sowie am südostexponierten Hang des Schienerbachtals im Südwesten des alten Baubestandes.
Historische Namensformen:
  • Skina 0822 [822/38]
  • monasterium Scina 0835 [835/39]
  • Scinense coenobium 0846
  • Seena 0860 [860/70]
  • Skinunwald 0880 [880/90]
  • (de) Shinun 1211
  • Shinow 1211
  • Shiniin 1211
Geschichte: 822/38 Skina, 835/39 monasterium Scina, 846 Scinense coenobium, 860/70 Seena, 880/90 Skinunwald, 1211 (de) Shinun, Shinow, Shiniin. Wohl Rodungssiedlung des 8./9. Jahrhundert, beigabenlose Grabfunde. Ortsname vordeutsch. Herren von Schienen 1211-1636/76, vielleicht ursprünglich edelfrei, später Reichenauer Ministerialen. Ortsburg auf der Anhöhe nordwestlich des Klosters wird 1396 als Reichenauer Lehen genannt, vermutlich im Bauernkrieg, endgültig im 30jährigen Krieg zerstört, Stätte überbaut. Schienen war wohl als konfisziertes alemannisches Herzogsgut um 800 im Besitz der Familie des Graf Scrot »von Florenz«. Es gehörte zum Dotationsgut des im Ort gegründeten Klosters und kam mit diesem um 900 an Kloster Reichenau. Niedergericht bei den Herren von Schienen bis 1637, dann dem bischöflichen Amt Öhningen unterstellt. Steuer bis 1637 bei der Ritterschaft, noch im 18. Jahrhundert angesprochen. Blutbann beim Bischof von Konstanz. Nach dem Anfall an Baden 1803 im gleichen Jahr zum Amt Öhningen, gehörte 1803-1810 zum Amt Bohlingen, dann zum Вezirksamt Radolfzell, seit 1872 zum Bezirksamt/Landkreis Konstanz.

Name: Ortsburg
Datum der Ersterwähnung: 1396

Ersterwähnung: 0800 [um 800]
Kirche und Schule: Um 800 Übertragung der Reliquien des heiligen Genesius nach Schienen, in Obhut einer klosterähnlichen Gemeinschaft. Beginnende Wallfahrt. Um 830 Eigenkloster der Ortsherrschaft. Kam um 900 an Kloster Reichenau, erscheint 1215 als Propstei. Kloster Reichenau kaufte 1215 die Vogtei von Herzog Albert von Teck zurück. 1452 Kloster Reichenau inkorporiert, mit diesem 1540 an das Konstanzer Bistum, 1757 aufgehoben. Ehemaliges Propsteigebäude, jetzt Pfarrhaus, dreigeschossiger Massivbau mit Walmdach, erbaut 1574, umgebaut 1644. Pfarrpfründe 1757 neu gestiftet. Sprengel: Schienen, Höfe Langenmoos, Litzelhausen, Riedern und Waldheim. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Maria und Genesius ist eine querhauslose, dreischiffige flachgedeckte Pfeilerbasilika mit erhöhtem eingezogenem Chor und Dachreiter und stammt im wesentlichen aus der Zeit um 1000. Die Kapelle St. Michael, um 800 als Kirche bezeichnet, vielleicht mit Pfarrechten ausgestattet. Saalkirche mit quadratischem Altarraum hinter rundem Chorbogen und Apsis, 1832 in Bauernhaus umgebaut. Bruchsteinmauerwerk der Westwand und Reste des Chorbogens sind erhalten. Evangelische seit Anfang des 20. Jahrhunderts, unterstehen der Pfarrei Gaienhofen.
Patrozinium: St. Michael
Ersterwähnung: 0800 [um 800]

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