Bohlingen - Altgemeinde~Teilort 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Teilort
Ersterwähnung: 0773

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Siedlung mit zwei dicht bebauten häufendorfartigen Kernen nördlich und südlich der Radolfzeller Aach. Im Norden am unteren Hang des Galgenbergs locker bebautes Neubaugebiet.
Historische Namensformen:
  • Wobolginga 0773
  • Polling(en) 0877
Geschichte: 773 Wobolginga, 877 Polling(en), von Personenname Polio. Merowingerzeitliche Siedlung durch Reihengräber belegt. Früher Grundbesitz des Klosters St. Gallen, später des Konstanzer Bischofs. Herren von Bohlingen werden im 12. Jahrhundert als bischöfliche Ministerialen genannt. Franken von Вohlingen, 13. Jahrhundert, im 15. Jahrhundert in Überlingen seßhaft, Reichenauer Ministerialen. Burg bei der Kirche, 1517 Schloß Baltzbronn, 1640 zerstört und abgetragen. Ein runder Turm aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts noch vorhanden. Die Flurname Burgstall 1486, Frankenburg, Wittenspurg 1495 deuten auf weitere Burganlagen. Die Niedergerichts-Herrschaft Bohlingen bestand aus Вohlingen, Bankholzen, Bettnang, Moos, 1/2 Iznang, vermutlich eine Hälfte einer Höriherrschaft (vgl. Gaienhofen), und war seit wenigstens 1416 als österreichisches Lehen in Händen der Herren von Homburg. Ortsherrschaft 1455 geeint, kam durch Verkauf 1456 an Kloster Salem, 1469 an die Grafen von Sulz, 1497 an den Konstanzer Bischof. Anscheinend eigener Hochgerichtsbezirk, seit 15. Jahrhundert von der Landgrafschaft Nellenburg angesprochen. Vergleich 1522, Oberhoheit noch im 18. Jahrhundert strittig. Blutbann seit 1426 als Lehen bei der Ortsherrschaft. Errichtung eines Obervogteiamt um 1500, bestand bis Mitte des 18. Jahrhunderts, dann mit Gaienhofen zusammengelegt. Amtssitz im Ort 1686 errichtet (Gasthaus »Krone«), zweigeschossiges Gebäude mit Mansarddach, Rückfront auf hohem Kellersockel, Eingang über hohe Treppe. 1803 an Baden, von 1803-1810 Sitz eines eigenen Amtes, 1810 aufgelöst und dem Вezirksamt Radolfzell zugeteilt. Nach dessen Auflösung 1872 zum Bezirksamt/Landkreis Konstanz.

Name: Schloß Baltzbronn
Datum der Ersterwähnung: 1517

Ersterwähnung: 1155
Kirche und Schule: Eine Pfarrei ist 1155 genannt, der Ortspatron St. Martin 1546. Sprengel: Bankholzen bis 1829, Überlingen a. R. bis 1798 und Moos bis 1940. Patronat bei der Ortsherrschaft. 1497 dem Domkapitel inkorporiert. Pfarrkirche St. Pankratius mit spätgotischem Altarhaus von ca. 1496, einschiffige Saalkirche mit eingezogenem Chor und quadratischem Turm im Norden, 1978/80 erweitert. Friedhofskapelle St. Martin aus dem 16. Jahrhundert, Saalkirche mit eingerücktem, dreiseitig geschlossenem Altarraum und Dachreiter mit achtseitigem Helm über dem Chor. Evangelische seit Mitte des 19. Jahrhunderts, zuständig Pfarrei Böhringen.
Patrozinium: St. Martin
Ersterwähnung: 1546

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