Hohenfels - Wohnplatz 

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Typauswahl: Ortsteil – Historisches Ortslexikon
Typ: Wohnplatz
Liegt auf Gemarkung: Kalkofen
Ersterwähnung: 1292

Ortslage und Siedlung
(bis 1970):
Landwirtschaftliches Anwesen und ehemaliges Schloß, seit 1937 Zweigschule von Salem, 1 km südlich des Dorfes.
Historische Namensformen:
  • novum Castrum 1292
  • Hohenuels von der nüwen Hohenuels 1344
Geschichte: 1292 novum Castrum, 1344 Hohenuels von der nüwen Hohenuels. Herren von Hohenfels stammten ursprünglich vielleicht aus der Gegend zwischen Meßkirch und Pfullendorf, wo sie noch im 13. Jahrhundert ausgedehnten Allodial- und Lehensbesitz hatten. Als bischördlich-konstanzische Ministeriale kamen sie in die Bodenseegegend, errichteten ihre Stammburg Hohenfels (vgl. Bd. VII, S. 615), nach der sich das Geschlecht fortan nannte und bauten eine Herrschaft auf, die von Sipplingen im Süden bis Sattelöse im Norden reichte. Um 1292 teilte die Familie ihre Herrschaft ungefähr entlang der Stockacher Aach und gründete die Herrschaften Althohenfels und nördlich davon Neuhohenfels, letzteres mit dem Mittelpunkt Burg Neuhohenfels. 1352 starb die Linie Neuhohenfels aus, und die Herrschaft ging durch Heirat an die Herren von Jungingen (vgl. Bd. VII, S. 229) über, denen es zu Beginn des 15. Jahrhunderts wiederum durch Heirat gelang, die beiden hohenfelsischen Herrschaften weitgehend zu vereinigen. In dieser Zeit, als zwei Junginger nacheinander Hochmeister des Deutschen Ordens waren, erlebte die Familie ihre Blüte. Doch schon 1441 kam es zur abermaligen Teilung in Jungingen-Althohenfels und Jungingen-Neuhohenfels; bis 1487 zerfiel der Besitz des Geschlechtes immer mehr. Nachdem der letzte männliche Angehörige der Familie Jungingen 1501 gestorben war, verkaufte seine Schwester die Herrschaft Neuhohenfels 1506 an den Deutschen Orden. Zur Herrschaft Neuhohenfels gehörten 1441 die Orte Kalkofen, Liggersdorf, Selgetsweiler, Mindersdorf, Sattelöse, Ratzenweiler, Langenberg (alle Gemeinde Hohenfels), Oberndorf, Breitenerlen, Waldsteig, Heggelbach (alle Gemeinde Herdwangen-Schönach, Landkreis Sigmaringen), Ringgenbach (Stadt Meßkirch, Landkreis Sigmaringen), Höllsteig und die drei Vogteien Unterbach, Hedertsweiler (beide Gemeinde Owingen, Bodenseekreis) und Sauldorf (Landkreis Sigmaringen). Bis 1506 waren neu hinzugekommen Deutwang (Gemeinde Hohenfels), Hildegrund, Seelfingen, Mahlspüren, Frickenweiler (alle Stadt Stockach) und Linz (Stadt Pfullendorf, Landkreis Sigmaringen), während Unterbach, Ringgenbach und Sauldorf nicht mehr genannt werden. Niedergericht, Leibherrschaft und Besteuerungsrecht gehörten den jeweiligen Herrschaftsinhabern, das Hochgericht übte die Landgrafschaft Nellenburg aus. Der Landkomtur der Bailei Elsaß und Burgund in Altshausen richtete das Obervogteiamt Hohenfels ein, das 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen fiel und als sigmarin-gisches Obervogteiamt bis 1822 weiterbestand. Mit Schi. Hohenfels war der Bauhof verbunden. Das Schloß, dessen älteste Teile aus der Zeit um 1500 stammen, 1642 zum größten Teil abgebrannt, Um- und Ausbauten im 18. Jahrhundert durch die Deutschordensbaumeister Bagnato den Älteren und den Jüngeren, wurde Jagdschloß und im 1. Weltkrieg Kindererholungsheim. 1931 kaufte es die Schule Schloß Salem, um hier die Junioren zu unterrichten. Die Schloßkapelle wurde 1589 zu Ehren der Dreifaltigkeit geweiht, 1695 rekonziliiert.

Name: Schloß; Hohenfels; Neuhohenfels
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